Fans bei der Basketball-EM in Köln„Unsere Fans werden die Halle voll machen“

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Fans Basketball-EM Goyert 1

Basketball-Familie bei der EM in Köln: Valentin und Maxi mit ihren Eltern.

Köln – Bis kommenden Mittwoch wird Köln zur Basketball-Metropole. Die Lanxess Arena ist Austragungsort aller 15 EM-Spiele der deutschen Vorrundengruppe. Nicht wenige sprechen von einer „Todesgruppe“. Slowenien, Litauen, Ungarn, Frankreich und Bosnien & Herzegowina heißen die Gegner. Hochklassige Mannschaften bedeuten aber auch, dass Köln sich auf den Ansturm von Basketball-Fans freuen darf.

Am Donnerstagmittag ist in der Innenstadt schnell klar, welche Mannschaft die meisten Fans mit nach Köln gebracht hat. Die Litauer dominieren in ihren grün-gelben Shirts die Cafés und Biergärten. „Litauen ist eine Basketballnation, wir reisen dem Team überall hinterher“, erzählt Mindaugas, der sich mit zwei Freunden und einer Runde Kölsch vor dem Café des WDR-Funkhauses auf das Spiel vorbereitet. Er erwartet mindestens 2000 bis 3000 Litauer in der Arena.

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Start der Basketball-EM (1. Spiel Bosnien-Herzegowina - Ungarn beginnt um 14.30 h). Hier Amer Ramovic, Nedzad Hodzic und Haris Jaganjac aus Bosnien.

Die Gruppe ist bis Montag in Köln und möchte in dieser Zeit trinken, tanzen und ihre Mannschaft gewinnen sehen. Auch wenn zum Auftakt Titelverteidiger Slowenien mit NBA-Superstar Luka Doncic auf ihr Team wartet, ist Mindaugas siegessicher: „Doncic wird nach dem Spiel weinen. Wir schaffen es mindestens bis ins Halbfinale nach Berlin.“

Litauische Fans in Köln in der Mehrheit

Noch optimistischer ist der 17-jährige Tomas, der sich von seinem Vater vor dem Dom fotografieren lässt. „Ich glaube, dass wir das Turnier gewinnen, eine Medaille ist auf jeden Fall sicher“, sagt er. Sein Vater, sein Onkel, sein Cousin und er übernachten in den Niederlanden und planen zu jedem Spiel der Litauer nach Köln zu fahren.

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Die Basketball Fans Floriane und Alex aus Düsseldorf.

Rund um die Lanxess Arena sind auch die Farben der anderen Nationen häufiger vertreten. So haben sich an einem Tisch Samir und sein Sohn Haris mit anderen bosnischen Fans zusammengefunden, die sie gerade erst kennengelernt haben. Samir und Haris haben zwar bosnische Wurzeln, wohnen aber in Hagen. „Ich kenne viele aus meiner Heimat in Bosnien, die extra für die EM hergeflogen sind. Unsere Fans werden die Halle voll machen“, sagt Samir. Im Auftaktspiel gegen Ungarn seien sie zwar Favorit, ein Weiterkommen in der schwierigen Gruppe halten die bosnischen Fans jedoch für unwahrscheinlich.

Vor der Kölner Lanxess Arena stehen Körbe für alle

Wer es sich nicht auf einer Bierbank bequem machen will, hat vor der Arena auch die Möglichkeit selbst ein paar Körbe zu werfen. Gespannt schauen die Fans den Amateuren zu, wie sie sich zu Hip-Hop Musik an 3-Punkte-Würfen versuchen.

Neben den Litauen-Trikots dominieren Jerseys der Dallas Mavericks das Bild. Das liegt zum einen daran, dass viele ihre alten Dirk Nowitzki-Trikots aus dem Kleiderschrank geholt haben, aber auch am slowenischen Star Doncic, der Nowitzki beim Team aus der NBA beerbt hat.

Doncic ist auch der Grund, wieso David und Jakub aus Prag angereist sind. „Tschechien hat leider keine Chance, deswegen wollen wir Slowenien siegen sehen“, erklärt David. Bevor sie morgen zum Spiel der Tschechen nach Prag zurückkehren, wollen sie sich Köln anschauen. „Es ist eine wunderschöne Stadt. Sie hat historische und moderne Gegenden und vor allem der Blick vom Rheinufer ist super“, so David.

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Basketball-Familie bei der EM in Köln: Valentin und Maxi mit ihren Eltern.

Nicht unbedingt wunderschön ist der litauische Fan Algindas. Das liegt daran, dass er sein Gesicht hinter einer Horrorfilm-artigen Gnom-Maske versteckt. Seit 2014 reise er so dem Team nach Rio oder China hinterher. „Die anderen Teams sollen sich vor Litauen fürchten“, erklärt seine Frau Sauli die Maskerade. Wenn das Paar morgen eine Schifffahrt auf dem Rhein macht und das Schokoladenmuseum besucht, werde Algindas die Maske aber wohl daheim lassen.

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In den Farben getrennt aber in der Sache vereint sind Floriane und Alex. Während die aus der Bretagne stammende Floriane ihrem Heimatland Frankreich die Daumen drückt, hält Alex zum deutschen Team. Am Abend treffen beide Mannschaften aufeinander, was durchaus für Spannungen sorgen könnte. „Beim Fußball ist letztes Mal alles gut ausgegangen, mal gucken was heute Abend passiert“, witzelt Floriane. 

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