Ende der Gratis-BürgertestsWas Schnelltests in Köln künftig kosten könnten

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Schnelltests sind ab dem 11. Oktober kostenpflichtig.

Köln – Seit März waren die Corona-Bürgertests kostenlos. Aber ab dem 11. Oktober, das ist der kommende Montag, müssen sie bezahlt werden. Alle Personengruppen, für die eine Impfempfehlung besteht, hätten ein Impfangebot bekommen, es gebe zudem ausreichend Impfstoff, argumentieren Bund und Länder.

Die Übernahme der Kosten durch den Bund sei daher nicht mehr gerechtfertigt, heißt es. Muss jetzt jeder seinen Schnellest selbst zahlen? Gibt es Ausnahmen? Und was werden die Schnelltest kosten? Ein Überblick.

Wer benötig überhaupt noch Schnelltests?

Ungeimpfte müssen einen aktuellen Schnelltest vorlegen, wenn sie zum Bespiel in Restaurants, Kinos, Schwimmbäder, oder zum Frisör oder zu Veranstaltungen gehen möchten. Solange sie nicht geimpft sind und die 3G-Regel – geimpft, genesen, getestet – gilt, kommen sie um einen Schnelltest nicht herum.

Gibt es Ausnahmen bei der Kostenpflicht?

Ja. Für Kinder unter zwölf Jahren ist noch kein Impfstoff zugelassen. Für sie bleibt der Schnelltest gratis. Das gilt auch für Personen, die nachweislich aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Auch Menschen, die sich aus der Quarantäne freitesten lassen wollen, müssen auch künftig nicht bezahlen. Für Minderjährige und Schwangere, für die eine allgemeine Impfempfehlung besteht, sind die Schnelltest noch bis zum 31. Dezember kostenlos. Sie sollen in dieser Übergangsfrist Gelegenheit haben, sich weitergehend über die Impfangebote zu informieren.

Was werden die Schnelltests kosten?

Das bleibt den Betreibern der Testzentren überlassen. „Das Bundesgesundheitsministerium gibt keinen Preis vor und plant derzeit keine Regulierung“, sagt die Verbraucherzentrale NRW. Vor Einführung der kostenlosen Bürgertests schwankten die Preise für einen Schnelltest erheblich und lagen zwischen etwa zwölf und bis zu 50 Euro. Experten vermuten, dass es wieder auf solche Beträge hinauslaufen könnte. „Es ist deshalb ratsam, Preise zu vergleichen“, sagt die Verbraucherzentrale NRW.

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Werden jetzt viele Testzentren schließen?

Die Betreiber der Schnelltestzentren erwarten einen starken Rückgang der Kunden. Vermutlich werden viele zunächst die Kosten scheuen. „Wir erwarten dann bis zu Dreiviertel weniger Tests“, sagte Lennart Markwort, Sprecher von „Mein Corona Schnelltest", das zahlreiche Teststellen in Deutschland betreibt, darunter drei Einrichtung in Köln.

Wenn sich der Testbetrieb jedoch wirtschaftlich nicht mehr rechne, seien Schließungen unvermeidbar, so Markwort. Schon jetzt werden die Testzentren weniger. In Köln gab es einmal mehr als 800 Schnellteststellen. Inzwischen sind es etwas mehr als 600, davon rund 200 private Testzentren und etwa 40 in Apotheken.

Dass durch Schließungen zu wenig Testmöglichkeiten in der Stadt bestehen könnten, glaubt die Stadtverwaltung nicht: „Wenn sich die Impfquote erhöht, nimmt auch die Zahl der Bürgerinnen und Bürger ab, die bei der 3G-Kontrolle ein negatives Testergebnis vorweisen müssen."

Wie ist es mit Coronatests auf der Arbeit?

Laut Corona-Schutzverordnung müssen Arbeitgeber ihren Angestellten, die nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten, mindestens zwei Schnelltests pro Woche anbieten. Die Kosten dafür müssen weiterhin die Betriebe tragen.

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