Lob von BundesbauministerinKölner Bestseller-Autor stellt Buch über die Geschichte von Chorweiler und Heuschrecken vor

Lesezeit 2 Minuten
Der Autor und die Bundesbauministerin stehen vor einem Regal mit Büchern.

Autor Bernd Imgrund und Bundesbauministerin Klara Geywitz bei der Vorstellung des Buches „1211 Wohnungen – Wie Chorweiler vor den Heuschrecken gerettet wurde“.

Bernd Imgrund hat ein Buch über die Sanierung von Chorweiler geschrieben. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) war bei der Vorstellung dabei.

Der Kölner Bestseller-Autor und Journalist Bernd Imgrund hat sein neues Buch mit dem Titel „1211 Wohnungen – Wie Chorweiler vor den Heuschrecken gerettet wurde“ vorgestellt. Das Buch schildert den Kampf der Stadt Köln gegen Immobilienspekulation.

Bei der Präsentation in den Räumen des Greven-Verlags war auch Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Bauen und Wohnen, dabei. Geywitz lobte das Kölner Vorgehen im Stadtteil Chorweiler als Vorbild für den bundesweiten Wohnungsbau. Verleger Damian van Melis, der die Veranstaltung moderierte, sprach aufgrund der Anwesenheit der Ministerin von einem „bundespolitischen Ritterschlag“.

Stadt Köln und GAG kauften und sanierten Wohnungen in Chorweiler

Das Buch von Imgrund befasst sich mit der Übernahme von insgesamt 1211 Wohnungen in dem Kölner Stadtteil Chorweiler. Der Stadt Köln gelang zusammen mit der Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) der Erwerb der Wohnungen.

Die Häuser dienten ab den 1970er-Jahren als preiswerter und vor allem moderner Wohnraum. In den 1990er-Jahren verkamen die Wohnungen jedoch aufgrund von mangelnder Pflege und Instandhaltung durch den Vermieter zunehmend. Die Hochhaussiedlungen entwickelten sich zu Spekulationsobjekten. Privatinvestoren und Spekulanten, „Heuschrecken“ genannt, ließen die Wohnungen verwahrlosen und schöpften nur noch die Mieten ab.

Köln-Chorweiler: Viele Bewohner sehen Aufwertung des Stadtteils

Anfang der 2000er-Jahre sagte die Stadt diesen „Heuschrecken“ dann den Kampf an. Das zähe Ringen der Stadt und der GAG zog sich über 17 Jahre, ehe man die Wohnungen übernahm und anschließend sanierte. Viele Bewohner von Chorweiler berichten seitdem von einer deutlichen Aufwertung des Stadtteils.

Für mich war das wie eine zweite Magisterarbeit
Bernd Imgrund, Autor

Bernd Imgrund stellt diesen Prozess in seinem Buch vor. Er lässt dabei verschiedene Akteure, wie den damaligen GAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Ott, die Sozialarbeiterin Sigrid Heidt und mehrere Bewohnerinnen und Bewohner von Chorweiler zu Wort kommen. Der Autor von rund 35 Büchern berichtet, dass er sich in das Thema sehr intensiv einarbeiten musste. „Für mich war das wie eine zweite Magisterarbeit, weil ich von vielen Begriffen aus dem Wohnungssektor noch nie etwas gehört hatte“, sagte Imgrund. 

Bei seiner Recherche habe er den Stadtteil nochmal ganz anders kennen und schätzen gelernt. „Im vergangenen Jahr habe ich Chorweiler mit seiner rau-charmanten Art liebgewonnen“, sagte der Autor.

Hochhäuser als Spekulationsobjekte sind ein zunehmendes Problem im gesamten Bundesgebiet. Bundesbauministerin Klara Geywitz sieht die Lösung des Problems als wichtige Aufgabe an. Wohnen sei mehr denn je eine soziale Frage. „Dem Staat ist es wichtig, dass Vermieter nicht einfach machen können, was sie wollen“, betonte Geywitz. Das gelungene Sanierungsprojekt in Chorweiler sei als Blaupause zu verstehen, wie sich auch unter schwierigen Bedingungen menschenwürdiger Wohnraum erhalten ließe.

KStA abonnieren