Köln-Heimersdorf65-Jähriger sitzt nach tödlichem Messerstich in U-Haft

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Ein Polizist im Einsatz (Symbolbild)

Ein Polizist im Einsatz (Symbolbild)

Der Verdächtige und das Opfer haben in einer betreuten Wohngruppe im Kölner Stadtteil Heimersdorf gelebt.

Auch zwei Tage nach der Tat sitzt der Schock bei vielen Anwohnern in Köln-Heimersdorf noch tief. Nicht weit entfernt von einer Kindertagesstätte und einer Schule, mitten im kleinen Stadtteil im Kölner Norden, kam es am Dienstagabend zu einem tödlichen Messerstich, ein 41-jähriger Mann starb. Der 65-jährige Tatverdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft.  

Wie die Staatsanwaltschaft Köln am Donnerstag mitteilte, erließ das Amtsgericht Köln am Mittwoch einen entsprechenden Haftbefehl. Die Ermittler werfen dem 65-Jährigen Totschlag vor.

Köln: Erst verbale, dann körperliche Auseinandersetzung

Der Verdächtige und das Opfer wohnten laut Staatsanwaltschaft in einer betreuten Wohngruppe im Kölner Stadtteil Heimersdorf. Am Dienstagabend sei es dort aus ungeklärten Gründen zu einer zuerst nur verbalen, dann auch körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern gekommen.

Eine Straße in Köln Heimersdorf, links parken Autos.

In dieser Straße in Köln Heimerdorf kam es zu dem Messerangriff.

Nachdem sich der Streit scheinbar gelegt hatte, soll der 65-Jährige dem Opfer einen Messerstich in den Oberkörper versetzt haben. „Der Geschädigte wurde umgehend mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert, wo er trotz Notoperation an den Folgen der Stichverletzung verstarb“, sagt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Der Tatverdächtige schweige bisher zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauerten an, so die Staatsanwaltschaft. Auch die psychische Verfassung des Tatverdächtigen werde untersucht. 

Probleme zwischen Opfer und Täter bestanden schon länger

Die Einrichtung, so beschreiben es Anwohner, sei in der Vergangenheit häufiger negativ aufgefallen, vor allem Drogen seien dort ein Problem. 

Der Betreuer des Opfers sagt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass sein Klient und der mutmaßliche Täter in der Vergangenheit schon öfter aneinandergeraten seien. Der 65-Jährige sei mehrfach negativ aufgefallen, in seiner vorherigen Wohnung sei er herausgeflogen. Um die Probleme aus der Welt zu schaffen, hätte es zwischen den gesetzlichen Betreuern der beiden Schlichtungsversuche geben sollen, zu denen es aber nicht mehr gekommen sei.

Vermieterin des Mehrfamilienhauses sei seine Frau, so der Betreuer. Zum 31. Oktober hätte sie dem mutmaßlichen Täter gekündigt. Doch der weigerte sich, die Wohnung zu verlassen. „Er war in dieser Wohnung falsch untergebracht“, sagt der Betreuer. Doch mit einer solchen Eskalation hatten weder er noch seine Frau gerechnet. (mit dpa)

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