Seit 65 Jahren sind Renate und Friedhelm Hofius verheiratet. Gemeinsam haben sie einen großen Teil der Welt bereist. Ihr Fest feierten sie in Ägypten.
Eiserne HochzeitKölner Paar ist seit 65 Jahren verheiratet
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Auf 65 gemeinsame Ehejahre bringen es Renate und Friedhelm Hofius; Das Ehepaar Hofius ist seit 65 Jahren verheiratet.
Copyright: Christopher Dröge
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50 Jahre lang verheiratet? Wie goldig. Für Renate und Friedhelm Hofius ist die Goldene Hochzeit schon lange eine schöne Erinnerung, der 90-Jährige und die 85-Jährige können seit diesem Jahr auf stolze 65 gemeinsame Jahre zurückblicken. Ihre Eiserne Hochzeit hatten sie jüngst mit ihrer engsten Familie in Ägypten gefeiert, mit einem gemeinsamen Essen direkt am Mittelmeerstrand.
Kennengelernt hatten sie sich 1958, auf einem Fußballplatz im Siegerland. Beide stammen zwar aus Feudingen, heute ein Ortsteil von Bad Laasphe, bei ihrem Kennenlernen hatten sie jedoch beide das Heimatdorf bereits verlassen. Renate war zwei Orte weit gewandert, um sich für das dörfliche Fußballspiel mit ihren Brüdern zu treffen – die waren jedoch nicht gekommen, stattdessen begegnete sie Friedhelm. „An dem Abend hat er den Bus nach Köln fahren lassen und mich nach Hause gebracht“, erinnert sie sich.
Friedhelm spielte Fußball beim FC Pesch
Zwei Jahre später heirateten sie, nachdem Friedhelm, der bereits in Köln lebte und in der Druckerei des „Kölner Stadt-Anzeiger“ arbeitete, von einem Bekannten eine Wohnung in Deutz vermittelt bekommen hatte. Dort blieben sie bis zur Geburt ihrer ersten Tochter 1967, zogen daraufhin nach Weidenpesch, wo ihre zweite Tochter geboren wurde. Seit 1976 sind sie in Pesch heimisch, wo sie eine Eigentumswohnung erworben hatten. Wurzeln schlugen sie hier vor allem dank der ansässigen Sportvereine wie dem FC Pesch, denn Fußball spielte vor allem in Friedhelms Leben stets eine große Rolle. „Jeden Sonntag stand ich auf dem Platz“, sagt er – seine Frau kam dann meist hinterher dazu.
Gemeinsam widmeten sie sich einer ganz anderen Leidenschaft, dem Reisen. 56 Länder haben sie im Lauf der Jahrzehnte bereist: Von Argentinien über Mexiko bis hin zu den USA, von Südafrika bis Nordeuropa. Oft zog es sie für den klassische Erholungsurlaub an den Strand, zuweilen suchten sie aber auch das Abenteuer: So gingen sie etwa auf Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking, oder mit einem Frachtschiff von Hamburg bis nach Costa Rica und zurück. „Da hat man zwei Wochen lang nur Wasser gesehen“, erzählt Renate.
Immer eine Reise wert war ihnen auch die Fußballweltmeisterschaft: Sechs WM hat Friedhelm mit seinem Kegelclub besucht, bei dreien begleitet von seiner Frau. „Einmal saßen wir beim Rückflug im gleichen Flieger wie die deutsche Nationalmannschaft“, erinnert er sich, „da ist Lothar Matthäus mit einer Flasche Schampus nach hinten gekommen und sagte, jetzt wolle er mal mit vernünftigen Leuten anstoßen“. Auch andere Prominente kreuzten ihren Weg: In Chicago etwa nächtigten sie im gleichen Hotel wie Bill Clinton, in einem New Yorker Hotel teilten sie das Dach mit Michael Jackson.
Worin liegt nun das Geheimnis, das sie für so lange Zeit zusammengeschweißt hat? Für Friedhelm ist die Antwort klar: „Sie hat mich immer an einer langen Leine gehalten und mir alle Freiheiten gelassen“, sagt er.