Streit um Brücke über MercatorstraßePolitiker aus Köln-Chorweiler fühlen sich übergangen

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Eine mehrspurige Straße mit Bäumen links und rechts ist zu sehen.

Politiker in Chorweiler streiten mit der Stadt über die Querung der Mercatorstraße.

Der geplante Fußgängerübergang über die Mercatorstraße sorgt für Zwist. Bezirksvertreter sehen sich übergangen und befürchten Verkehrschaos.

Die geplante Querung der Mercatorstraße zwischen dem Neubaugebiet am Damiansweg und der Elbeallee entwickelt sich zum Zankapfel zwischen der Bezirksvertretung (BV) Chorweiler und der Kölner Stadtverwaltung. In der letzten Sitzung der BV vor der Sommerpause hatte die Verwaltung das Gremium über die Pläne in Kenntnis gesetzt – in Form einer Mitteilung, die die Bezirksvertreter nur hätten abnicken können. Die sahen sich in der Beratungsfolge übergangen, daher hatten sie in der jüngsten Sitzung Vertreter der zuständigen Fachverwaltung für weitere Gespräche eingeladen.

Politiker wünschten sich Brücke über die Mercatorstraße in Chorweiler

Gekommen waren Silke Stach-Reinartz, Leiterin des Amts für Straßen und Radwegebau, sowie Thorsten Claußen, Sachgebietsleiter für den Bezirk Chorweiler. Claußen legte die Beweggründe der Verwaltung dar: Die Querung der Mercatorstraße solle Fußgängern und Radfahrern kurze Wege zum Nahversorgungszentrum in Chorweiler-Nord ermöglichen, die ansonsten unkomfortable Umwege in Kauf nehmen müssten. Weiterhin könne die Querung an eine Wegeverbindung zwischen Elbeallee und Mercatorstraße angeschlossen werden, die bereits bestehe, aber von der Vegetation überwachsen worden sei.

Claußens Erläuterungen besänftigten die Bezirksvertreter nicht, im Gegenteil. Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner machte seinem Ärger Luft: „Ich erinnere mich an die Diskussion über dieses Baugebiet: Die Politik hat damals bereits darauf gepocht, dass es dort eine Verbindung gegen muss – nicht auf Straßenniveau, sondern in Form einer Brücke. Die Experten haben uns damals erklärt, das sei nicht nötig, die Wege seien kurz genug“.

Köln-Chorweiler: Übergang würde zu neuen Problemen führen

Ein Ampelübergang der Mercatorstraße werde zu neuen Problemen führen, wie Daniel Kastenholz (CDU) erläuterte, da diese eine viel befahrene Straße sei. Wolfgang Kleinjans, Fraktionsvorsitzender der Grünen, fügte hinzu, dass die Mercatorstraße eines Tages auch für Kreuzfeld eine wichtige Verbindung darstellen werde. „Das Verkehrsaufkommen wird dann sicherlich höher sein als heute berechnet. Eine Ampel an dieser Stelle wird unweigerlich zu Staus führen.“

Laut Claußen sei eine Brückenlösung jedoch nicht möglich. „Die Brückenrampe müsste eine Länge von 190 Metern haben“. Die nötigen Flächen ständen dafür nicht zur Verfügung. „Habe ich also richtig verstanden, dass man bei der Planung des Baugebiets eine Querung der Straße nicht bedacht und keine Flächen freigehalten hat, um sich die Option einer Brücke zu erhalten?“, hakte Kleinjans an dieser Stelle nach.

Zöllner kündigte an, dass die BV nun nicht mehr nur Rechtsberatung suchen, sondern auch die Möglichkeit einer Klage prüfen werde – eine entsprechende Beschlussfassung solle in der kommenden Sitzung folgen. „Es kann nicht sein, dass so eine Maßnahme nur mit dem Bauträger besprochen wird und die politischen Gremien übergangen werden“, so Zöllner. 

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