Anschluss an Neubaugebiet in ChorweilerVerwaltung will Anwohner mit Ampel über vierspurige Straße schicken

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Autos fahren über eine Landstraße, ein Radweg ist durch Leitplanken abgetrennt.

Der Übergang für Fußgänger und Radfahrer über die Mercatorstraße soll einige Dutzend Meter nördlich der Kreuzung mit der Merianstraße entstehen.

Die Bezirksvertreter sind unzufrieden mit der Verkehrsregelung an der Mercatorstraße und wollen den zuständigen Dezernenten der Stadt sprechen.

Das Neubaugebiet am Damiansweg nimmt allmählich Formen an: Auf 6,3 Hektar entstehen hier Mietshäuser mit 260 Wohneinheiten sowie 131 Einfamilienhäuser, außerdem eine Kita mit vier Gruppen. Einkaufsmöglichkeiten sowie der Anschluss an den Nahverkehr für die künftigen Bewohner des neuen Quartiers finden sich im benachbarten Chorweiler-Nord – der Weg dorthin wird jedoch durch die vierspurige Mercatorstraße versperrt.

Bezirksvertretung Chorweiler übt Kritik

Die Verwaltung plant daher gemeinsam mit der Vista Reihenhaus GmbH, der Vorhabenträgerin des Neubaugebiets, auf Höhe des Pleißesteigs eine durch eine Lichtsignalanlage geregelte Querungshilfe über die Mercatorstraße, sowie einen Weg zur Elbeallee zu schaffen. Der Bau der neuen Ampelanlage soll bereits im kommenden Jahr erfolgen. Insgesamt rechnet die Verwaltung dabei mit Kosten von 210.000 Euro, die zu einem großen Teil, nämlich zu 70 Prozent, von dem Wohnungsbauunternehmen getragen werden sollen. Die Kosten der Planung der Anlage soll das Unternehmen vollständig tragen, die Stadt übernimmt dafür in voller Höhe die Kosten der Wegeverbindung zur Elbeallee, die mit einem Anteil von 93.000 Euro an der Gesamtsumme zu Buche schlägt.

Deutliche Kritik an den Plänen kommt von der Bezirksvertretung Chorweiler (BV), die per Mitteilung über die Pläne informiert wurde. „Ampeln sind gut, aber an diesem Abschnitt der Mercatorstraße, die die Hauptverkehrsstraße nach Kreuzfeld werden soll, halte ich das für nicht durchführbar“, sagte etwa Wolfgang Kleinjans, der Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Wenn die Ampel Rot zeigt, wird sich der Verkehr von der Mercator- bis zur Merianstraße stauen. Ich bin kein Freund von Autoverkehr, aber das ist das, was passieren wird.“ Eine deutlich bessere Lösung wäre eine Brücke über die Mercatorstraße und eine Querung der Elbeallee.

Kölner Verwaltung hält Mercatorstraße für überbezirklich

Daniel Kastenholz (CDU) zeigte sich außerdem verwundert darüber, dass die Pläne der BV schlicht mitgeteilt würden und diese keine Beschlussfassung mit verschiedenen Varianten erhalten habe – ein Umstand, den Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner als „unmöglich“ bezeichnete. „Das ist eine Sache, über die der Bezirk entscheiden sollte“, so Zöllner, der an dieser Stelle ebenfalls eine Fußgängerbrücke als geeigneter befand. „Da müssen Stadt und Vorhabenträger eben etwas tiefer in die Tasche greifen“, so Zöllner

Laut Rainer Straub, Leiter der Bürgeramts Chorweiler, vertritt die Verwaltung nach Rücksprache die Auffassung, dass es sich nicht um eine Angelegenheit des Bezirks handele, da die Mercatorstraße eine Kreisstraße sei – eine Interpretation, an der die Bezirksvertreter Zweifel äußerten. Sie vertagten die Beratung über die Mitteilung daher in die nächste Sitzung und beschlossen, den Beigeordneten für Mobilität, Ascan Egerer, dazu einzuladen, um über die Angelegenheit zu beraten.

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