Corona in KölnAb wann Ärzte die Booster-Impfung anbieten – und wann nicht

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Schlange bei einer Impfaktion auf dem Severinskirchplatz.

Köln – Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren sechs Monate nach der Zweitimpfung (bei Johnson & Johnson nach vier Wochen) eine Auffrischungsimpfung. Manche Ärzte boostern jedoch schon früher. Selbst Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte vor gut zwei Wochen, dass niemand zurückgewiesen solle, dessen Zweitimpfung „fünf Monate und zwei Wochen“ zurückliege. Das führt zu einigen Irritationen bei jenen, die sich eine Auffrischung holen möchten.

Die Stadtverwaltung verfahre zumindest im Grundsatz nach der Stiko-Empfehlung der Sechs-Monats-Frist, mit Ausnahme von Vorerkrankten, die schon eher geboostert werden könnten, sagt ein Sprecher der Stadt Köln. Ob jemand schon vor Ablauf der Sechs-Monats-Frist geboostert werde, sei allerdings „immer eine Einzelfallentscheidung der Ärzte“, erklärt der Sprecher weiter. Das gelte auch für die mobilen Impfangebote der Stadt. „Einige Ärzte halten sich streng an die sechs Monate, andere boostern schon früher“ - je nach medizinischem Ermessen. Heißt also: Wer als Erwachsener vor sechs Monaten zweitgeimpft wurde, wird ohne Probleme eine Auffrischung bekommen. Wer sich früher boostern lassen möchte, muss auf das Einverständnis der Ärzte hoffen. Wer vorerkrankt oder schon etwas älter ist, dürfte eher eine frühere Drittimpfung bekommen, als ein gesunder oder jüngerer Mensch.

Stiko: Manche „prioritär“ boostern

Letzteres bekräftigte auch die Stiko in ihrer jüngsten Aktualisierung der Impfempfehlung am vergangenen Donnerstag. Immungeschwächte, Personen über 70 Jahre, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und medizinisches Personal solle „prioritär“ eine Auffrischung angeboten werden, schreibt die Stiko. „Auch bisher Nicht-Geimpfte sollen vordringlich geimpft werden.“ Alle anderen sollten laut Stiko „in der Regel“ sechs Monate nach der Grundimmunisierung geboostert werden. „Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, erwogen werden“, so die Stiko weiter. Zur Auffrischung kommen ausschließlich mRNA-Impfstoffe wie die von Biontech oder Moderna.

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Mediziner raten zum Boostern, weil nach einer gewissen Zeit die Impfungen ein Stück weit an Wirkung verlieren. „Circa fünf bis sechs Monate nach Abschluss der Impfserie lässt der Impfschutz nach. Das ist aus immunologischer Sicht vollkommen erwartbar“, sagt Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie an der Charité in Berlin. „Die Immunität fällt auf ein gewisses Basislevel wieder ab. Deswegen kommt es mit der Zeit auch zu mehr und mehr Impfdurchbrüchen. Dem kann man mit einer Booster-Impfung sehr effektiv entgegenwirken.“

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