Unter dem Motto „AfD-Verbot jetzt“ haben Initiativen gegen Rechts zu Kundgebungen aufgerufen. In Köln waren es weniger Demonstrierende als erhofft.
„Schwaches“ BildDeutschlandweite Demos gegen AfD – Wenig Resonanz in Köln

Eine Person hält am bundesweiten Aktionstag „Keine Ausreden mehr - AfD-Verbot jetzt!“ am Brandenburger Tor in Berlin ein Schild mit der Aufschrift „AfD Verbot jetzt“.
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Bei einem bundesweiten Aktionstag haben Menschen in zahlreichen deutschen Städten für ein Verbot der AfD demonstriert. Aufgerufen zu den Kundgebungen unter dem Motto „Keine Ausreden mehr - AfD Verbot jetzt“ hatten das Netzwerk „Zusammen gegen Rechts“ und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen.
In Berlin fand die zentrale Kundgebung am Brandenburger Tor statt. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl am späten Nachmittag auf rund 4.000, die Veranstalter sprachen von etwa 7.500 Demonstranten. In München gingen laut Polizei etwa 2.500 Menschen auf die Straße. In Köln waren es deutlich weniger.
Anti-AfD-Demo in Köln: Teilnehmer enttäuscht und frustriert
„Hier ist schon wieder alles vorbei. Ziemlich enttäuschend“, so ein Teilnehmer am Nachmittag gegenüber Express.de. Die Kundgebung auf dem Neumarkt hatte um 15 Uhr begonnen.
„Das reine AfD-Verbot scheint nicht so viele Leute zu ziehen. Schade! Es waren nicht besonders viele Leute da“, berichtet der enttäuschte Leserreporter weiter. Der Neumarkt sei nur spärlich gefüllt gewesen. „Schade, schwach“, so sein frustriertes Urteil.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD Anfang Mai zur „gesichert rechtsextremistischen Bestrebung“ hochgestuft. Dagegen setzt sich die Partei mit einem Eilantrag zur Wehr.
Bis zu einer Entscheidung des zuständigen Verwaltungsgerichts Köln legt der Inlandsgeheimdienst die neue Einstufung auf Eis und führt die AfD daher erst einmal weiter nur als sogenannten Verdachtsfall. Die politische Debatte über Chancen und Risiken eines Verbotsantrages hat dadurch wieder an Fahrt gewonnen. (mt, sku, dpa)