Mehr als 20 Demos sind für Sonntag in Köln angemeldet. Wir stellen die Aktionen mit der größten Teilnehmerzahl vor.
Demos und KundgebungenTausende ziehen am Sonntag durch Köln – Polizei warnt vor Verkehrsbehinderungen

Die Mülheimer Brücke steht im Zentrum einer Demo am Sonntag. (Archivbild)
Copyright: Alexander Schwaiger
Köln steht am Sonntag (11. Mai) im Zeichen zahlreicher Demonstrationen – mit teils mehreren hundert Teilnehmern. Die Polizei warnt vor Verkehrsbehinderungen in der Stadt. Besonders betroffen sind Mülheim, die Innenstadt und Deutz.
Größte Demo in Mülheim: 2.500 Menschen erwartet
Den größten Zulauf erwartet eine Fahrrad-Demonstration. Unter dem Motto „Eine Mülheimer Brücke für alle“ gibt es ein Mobilitätsfest an dem Bauwerk von 15 bis 18 Uhr. Laut Polizei werden 2.500 Teilnehmende erwartet. Mülheimer Brücke und Clevischer Ring sind für die Dauer der Standkundgebung für den Autoverkehr gesperrt.
Aus dem Rechtsrheinischen fahren mehrere Kidical-Mass-Demos das Fest an. Die Fahrrad-Aktionen richten sich vor allem an Familien und Kinder und soll auf sichere Radwege und kinderfreundliche Verkehrsplanung aufmerksam machen. Startpunkte sind dabei Mülheim, Kalk, Dellbrück und Deutz. Im Fokus der Initiative Neue Mülheimer Brücke stehen die Forderungen nach besserer Luftqualität und sicherer Fahrradinfrastruktur.
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Liegend-Demo für ME/CFS-Betroffene mit 400 Teilnehmern
Bereits ab 13 Uhr versammeln sich nach Angaben der Polizei rund 400 Menschen zur sogenannten Liegend-Demo der Gesellschaft für ME/CFS. Sie wollen am Alter Markt auf die schwere neuroimmunologische Erkrankung Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom aufmerksam machen. Sie geht oft mit starker körperlicher Behinderung einher.
Deshalb werden sich laut Ankündigung Betroffene und Angehörige symbolisch auf den Boden legen, um ein stilles Zeichen für die Erkrankung zu setzen. Gefordert wird, die ME/CFS-Forschung voranzutreiben und die Versorgungslage zu verbessern. Bundesweit finden am Sonntag Liegend-Demos statt.
„Mad Pride“: Parade zieht durch die Innenstadt
Um 13.30 Uhr startet am Heumarkt die „Mad Pride“, die sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung stellt und für Vielfalt einsteht. Ob Menschen mit Behinderung, queere Personen, alte Menschen oder Armutsbetroffene: Die Veranstaltung will inklusiv, intersektional und interkulturell sein. 450 Teilnehmende werden bei dem Aufzug durch die Stadt bis zur Alten Feuerwache erwartet.
Die Route führt über den Neumarkt, die Ehrenstraße und die Ringe. Sie soll rund vier Kilometer lang sein, aber barrierefrei, schreiben die Organisatoren. Anschließend folgt die Abschlussveranstaltung des Sommerblut-Kulturfestivals mit Musik in der Alten Feuerwache.
Putin-Propaganda als Autokorso – 200 Menschen angemeldet
Ein Autokorso ist laut Polizei ebenfalls angemeldet. Rund 200 Menschen sollen laut Organisator „Für den Frieden mit Russland – Für eine deutsch-russische Verständigung“ demonstrieren. Dahinter steckt eine rechtsextreme Initiative. Ab 11 Uhr soll es auf dem Marktplatz in Leverkusen-Opladen losgehen, um 12 Uhr starten die Wagen in Richtung Köln. An der Deutzer Werft ist ab 14 Uhr eine Demonstration zum Thema geplant. Die Aktion endet um 18 Uhr am Grab von sowjetischen Kriegsgefangenen.
Kundgebung am Neumarkt gegen rechte Extremisten
„Für Selbstbestimmung und Toleranz – Gegen Kriegspropaganda deutscher Faschisten und russischer Chauvinisten“ demonstrieren deshalb in Köln mehrere Gruppen. Sie protestieren gegen Putin-Propaganda und deutsche Rechtsextreme. Rund 200 Menschen verteilen sich auf die verschiedenen Aktionen.
Die gemeinsame Auftaktkundgebung von 12.30 bis 18 Uhr steht unter dem Motto „Belarussen gegen Imperialismus“ und findet an der Deutzer Werft/Deutzer Brücke statt. Parallel zum rechtsextremen Korso soll es Protest-Mahnwachen zwischen 14.30 und 18 Uhr geben. Mit dabei sind Omas gegen Rechts, Köln gegen Rechts und der Verein Klare Kante. Sie finden unter anderem am Rautenstrauch-Joest-Museum, der Cäcilienstraße 32 (vor dem Motel One) und am Neumarkt statt. Dort wird auch das AfD-Verbot gefordert.
Angesichts der Vielzahl an Veranstaltungen und Umzügen warnt die Polizei vor Verkehrsproblemen in mehreren Stadtteilen. Autofahrer sollten die betroffenen Bereiche nach Möglichkeit weiträumig umfahren oder auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen.