Die Polizei fertigte Anzeigen wegen Sexualdelikten und Körperverletzungen. Konkrete Zahlen will sie in einer Woche präsentieren.
SessionsauftaktPolizei und Ordnungsamt mit positiver Bilanz zum 11.11.

Polizisten patrouillieren während Jecke bei der Karneval Sessionseröffnung am 11.11. auf der Zülpicher Straße in Köln feiern.
Copyright: Thilo Schmülgen
Platzwunden durch Flaschenwürfe, Körperverletzungen und zwischenzeitlich gesperrte Gleise am Hauptbahnhof: Auch dieses Jahr hatten Polizei und Ordnungsamt am 11.11. wieder viel zu tun. Insgesamt fällt das Fazit der Ordnungsbehörden aber positiv aus.
Bis 18 Uhr kontrollierte die Polizei mehr als 450 Personen und sprach über 70 Platzverweise aus. Elf überwiegend alkoholisierte Personen wurden in Gewahrsam genommen, wie die Polizei in der Nacht mitteilte. Die Polizei fertigte auch einige Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Raub und Sexualdelikten, darunter auch Vergewaltigungen, an. Da Nachmeldungen und Änderungen im Zuge der Ermittlungen noch möglich sind, nennt die Polizei noch keine konkreten Zahlen. Diese sollen am 18. November veröffentlicht werden.
„Ich danke allen Jeckinnen und Jecken für eine Sessionseröffnung, die bislang ohne größere Zwischenfälle verlaufen ist“, sagte die Einsatzleiterin, Polizeidirektorin Mareike de Valck. „Wo unser Eingreifen erforderlich war, haben wir schnell und gezielt reagiert.“ Insgesamt 1000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.
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Flaschenwürfe auf Zülpicher Straße
Auf der Zülpicher Straße wurde gegen 11.10 Uhr eine 17-Jährige durch einen Flaschenwurf von einem Balkon am Kopf getroffen und erlitt eine Platzwunde. Bei einer anderen Auseinandersetzung auf der Mozartstraße gegen 14 Uhr wurden zwei junge Männer (17, 18) durch Schläge mit einer Glasflasche verletzt. Im Zuge dieses Einsatzes wurde eine Polizistin bespuckt.
Auf der Zülpicher Straße und der Heinsbergstraße stellten Polizisten bei zwei jungen Männern (20, 22) täuschend echt aussehende Anscheinswaffen sicher. Einer der Männer soll die Waffe in die Luft gehalten und abgedrückt haben. Am Brüsseler Platz entblößte sich gegen 14.15 Uhr ein 32-jähriger Mann vor Polizeibeamten und wurde in Gewahrsam genommen.
Insgesamt vier Personen im Gleisbereich rund um den Kölner Hauptbahnhof hielten im Laufe des Abends den Bahnverkehr auf. Gegen 17.30 Uhr musste die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Köln West zwischenzeitlich gesperrt werden. Die Bundespolizei konnte schließlich eine 19-Jährige auf Höhe des Mediaparks stellen. Gegen sie läuft nun ein Bußgeldverfahren.
Stadt zieht positives Fazit
Auch die Stadt zog ein positives Fazit und sprach in einer Mitteilung von einer ausgelassenen und fröhlichen Stimmung zum Sessionsauftakt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes führten 852 Jugendschutzkontrollen durch und stellten dabei 214 Verstöße im Zusammenhang mit Alkohol sowie 212 bei E-Zigaretten fest.
Der Ordnungsdienst erteilte außerdem fünf Platzverweise. Zwei Personen leisteten Widerstand, gegen fünf wird wegen Beleidigung ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Mit jungen Testkäufern überprüfte die Stadt erneut Kioskbetreiber. Im Vorfeld der Sessionseröffnung und am 11.11. wurden insgesamt 197 Betriebe kontrolliert, 123 davon verstießen gegen die Vorschriften – eine Quote von 62 Prozent. Ordnungsamtsleiter Dirk Käsbach kündigte an, den Kontrolldruck auch nach dem 11.11. aufrechtzuerhalten.

