Deutscher LehrkräftepreisZwei Pädagogen aus Köln ausgezeichnet

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Eine Gruppe Erwachsener auf der Bühne hält Urkunden hoch.

Die Gewinner der Kategorie "Ausgezeichnete Lehrkräfte". Der Kölner Lehrer Dirk Erkelenz (4.v.l.) ist dabei.

Vorgeschlagen von ihren Schülerinnen und Schülern und vom Kollegium: Warum Schulleiter Rolf Wohlgemuth und Dirk Erkelenz geehrt wurden

Gleich zwei Kölner Lehrer sind in Berlin mit dem Deutschen Lehrkräftepreis ausgezeichnet worden. Der Preis, mit dem die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband jedes Jahr Lehrerinnen und Lehrer ehrt, die sich in herausragender Weise engagieren, ging an 18 Lehrkräfte und Schulleitungen aus elf Bundesländern.

In der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ wurde Dirk Erkelenz, Lehrer für Geschichte und Latein am Königin-Luise-Gymnasium prämiert. In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ wurde der inzwischen pensionierte Schulleiter des Erich-Gutenberg-Berufskollegs, Rolf Wohlgemuth, ausgezeichnet. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) würdigte Menschen wie Wohlgemuth und Erkelenz als „große Stützen unseres Bildungslebens“. Die beiden Kölner und die anderen Gewinner setzten sich unter mehr als 8500 Teilnehmern des Wettbewerbs durch.

Projektkurs Erinnerungskultur an Kölner Schule

Vorgeschlagen wurde Erkelenz von seinen Schülerinnen und Schülern: „Herr Erkelenz macht nicht nur interessanten, sehr motivierenden Unterricht. Er ist immer sehr wertschätzend gegenüber seinen Schülerinnen und Schülern“, erläutert Antonia Leipertz (17), die den Geschichtslehrer mit einer Gruppe ehemaliger Schülerinnen und Schüler begleitete. „Er hat uns ganz viel vermittelt: Uns eine fundierte eigene Meinung zu bilden und das Vertrauen, dass jeder und jede von uns seinen eigenen Weg finden wird.“

Vor allem aber habe der Pädagoge an der Schule eine Erinnerungskultur geschaffen, die Vergangenheit mit Gegenwart verbindet: In einem Projektkurs erforscht er mit seinen Schülerinnen und Schüler seit vielen Jahren die Biografien jüdischer Schülerinnen der Schule zur Zeit des Nationalsozialismus. Neben den aufwändigen Archivrecherchen, die er gemeinsam mit dem Projektkurs durchführt, gehören dazu auch immer Gespräche mit noch lebenden Nachfahren der ermordeten jüdischen Schülerinnen. Den Abschluss einer Biografie-Recherche bildete dann jeweils die gemeinsame Verlegung eines Stolpersteins. Erkelenz sei ein "Vorbild an Engagement und moralischem Kompass“, würdigte Schulleiterin Ute Flink ihren Kollegen. Geschichte hat mit uns zu tun – das würden die Schülerinnen und Schüler so lernen.

Kölner Kollegium schlägt Schulleiter vor

Der inzwischen pensionierte Schulleiter Wohlgemuth wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet, weil er – so die Jury- ein „besonderer Schulleiter war“. Er habe eine „Ermöglichungskultur“ geschaffen, würdigte ihn das Kollegium des Erich-Gutenberg-Berufskollegs, das ihn für den Preis vorgeschlagen hatte. Jeder habe an der Schule „einfach mal machen dürfe“. Als Schulleiter habe Wohlgemuth Herz und Humor, Einfühlungsvermögen und Verstand in den Arbeitsalltag integriert. Menschen wie Rolf Wohlgemut „sorgen für eine gute und produktive Atmosphäre“, lobte Schulministerin Dorothee Feller.

Bei dem Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wurden 8500 Vorschläge eingesandt, aus denen die 18 in Berlin ausgezeichneten Pädagoginnen und Pädagogen ausgewählt wurden. Das Gremium bestand aus zahlreichen Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich. Neben den beiden Kölner Preisträgern gab es weitere vier Gewinner aus Nordrhein-Westfalen.


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