Erneute PanneAbitur-Prüfungsthemen im Fach Geschichte durchgesickert – Notfallplan in Gang gesetzt

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Ein Schild mit der Aufschrift ‚Abitur! Bitte Ruhe!‘ hängt während einer schriftlichen Abiturprüfung an einer Tür. (Symbolbild)

Ein Schild mit der Aufschrift 'Abitur! Bitte Ruhe!' hängt während einer schriftlichen Abiturprüfung an einer Tür. (Symbolbild)

Erst NRW, dann Niedersachsen, nun Sachsen-Anhalt: Erneut gibt es Zoff um Abi-Prüfungen. Klausur-Themen wurden in Chatgruppen verbreitet.

Nach der technischen Panne in NRW, wegen der Abitur-Klausuren verschoben werden mussten, gerät nun ein weiteres Bundesland beim Thema Abi-Prüfungen in Erklärungsnot. In Sachsen-Anhalt sind die Inhalte der Abitur-Prüfungen im Fach Geschichte durchgesickert, wie am Montag bekannt wurde. Sie wurden in Chatgruppen verbreitet. Wie genau die Prüfungsthemen öffentlich wurden, ist nicht klar.

Die Verbreitung der Prüfungsthemen in Chatgruppen wurde dem Landesschulamt am Sonntag gemeldet. Danach sei ein Notfallplan in Gang gesetzt worden, teilte das Bildungsministerium am späten Abend mit.

Abitur-Panne: Ministerium in Sachsen-Anhalt setzt Notfallplan in Gang

Die Schulleitungen seien „durch das sofortige Eingreifen aller Beteiligten im Ministerium“ informiert worden und ein Notfallplan in Gang gesetzt worden. Den Schulen wurden die Reserveaufgaben bereitgestellt. Zur Sicherheit werde ihnen ein entsprechender Zeitpuffer zur Vorbereitung eingeräumt: Statt um 8 Uhr beginnen die Prüfungen deshalb um 9 Uhr.

„Wie die Prüfungsthemen an die Öffentlichkeit gelangen konnten, wird nun aufgearbeitet, zudem wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, schreibt das Amt auf seiner Webseite.

Abitur 2023: Wirbel um Prüfungen in NRW und Niedersachsen

Rund um die Abiturprüfungen in Deutschland hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Schlagzeilen gegeben. NRW-Schulministerin Dorothee Feller musste nach einer technischen Panne Anfang Mai einräumen, dass die Probleme mit dem Server der Ministeriumsagentur Qualis noch größer seien als bisher bekannt. Das NRW-Ministerium bat erneut um Entschuldigung und gab Fehler in der Kommunikation zu

Es seien weitere Schwachstellen erkannt worden, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Ins Rollen gekommen war der Datenskandal beim Schulministerium, als einen Tag vor den Abiturprüfungen die Aufgaben nicht von den Schulen heruntergeladen werden konnten.

Unionspolitiker diskutieren über Essay von Luisa Neubauer

In Niedersachsen wurde kürzlich aus einem ganz anderen Grund über die diesjährigen Abiturprüfungen diskutiert. Unions-Politiker kritisierten eine Abiturprüfung im Fach Politik-Wirtschaft, weil Schülerinnen und Schüler in der Klausur einen Gastbeitrag der Klimaaktivistin Luisa Neubauer bearbeiten mussten.

„Dass „man ausgerechnet den Text einer Aktivistin“ wähle, konnten mehrere Unions-Vertreter nicht verstehen. Das Kultusministerium wies die Kritik entschieden zurück. Das Verfahren sei „klar und eindeutig“ und überdies apolitisch. (pst mit dpa)


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