Das Arbeitspensum der Autorin ist aktuell hoch, was ihre Labradoodle-Dame Käthe nicht besonders toll findet.
Die Qual (vor) der WahlHund und Katz im Hungerstreik

Katz und Hund haben es auch nicht leicht im Kommunalwahlkampf.
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So ein Kommunalwahlkampf ist anstrengend. Die Schrittzähler der Kölner OB-Kandidaten laufen garantiert schon im roten Bereich bei allem Gerenne von einem zum nächsten Termin. Auch die Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat und ihre Kolleginnen und Kollegen in den Parteien pfeifen wahrscheinlich auf Reserve. Sie mussten Plakate entwerfen und in jedem Winkel der Stadt aufhängen, Wahlprogramme entwickeln und unters Volk bringen, Mitgebsel für die Wahlkampfstände entwerfen, die origineller sind als ein Kuli oder ein Luftballon und nun sind sie im Dauereinsatz, um diese zu verteilen und Menschen davon zu überzeugen, für die eigene Partei zu stimmen.
Auch bei uns in der Redaktion geht es hoch her. Termine, Termine, Termine. Dazu Ideenrunden, Interviews, Mails an die OB-Kandidaten und Parteien, Material sichten und sortieren und – schreiben, schreiben, schreiben. Es sind anstrengende Zeiten. Aber wir lieben unseren Job für diese brodelnde Spannung, sind gern auf der Suche nach den Details, die ausgebuddelt und ins Licht gerückt gehören.
Herzerweichender Hundeblick, als vom gewohnten Futter nichts mehr übrig ist
Nur: Käthe hat dafür kein Verständnis. Weder für die Begeisterung noch für das ungewöhnlich hohe Arbeitspensum von Frauchen. Die Labradordame guckt ziemlich beleidigt, wenn der Spaziergang mal wieder kürzer ausfällt als üblich. Und ihr Hundeblick war herzerweichend, als sich bei der abendlichen Fütterung zuletzt herausstellte, dass gar kein Futter mehr da war. Frauchen hatte zu viel anderes im Kopf gehabt.
Genauso passierte es der Kollegin mit ihren beiden Katzen Waldi und Anduin (für Insider: nach Tolkien, nicht nach World of Warcraft). Statt der üblichen Mahlzeiten gab es anderthalb Tage lang einen Mix aus geschenkten Produktproben, die sich ganz hinten im Schrank gesammelt hatten: Leckerlimix, Gesundheitsfutter, Schlecksuppen. Schlecksuppen? Yepp. So etwas gibt es wirklich.
Zarte Streifen von Rind, Huhn und Lamm in „köstlicher Brühe“, so die Beschreibung des Herstellers. Könnte eine Idee sein für ein Wahlkampf-Mitgebsel, da ließe sich bestimmt was draus machen. Waldi und Anduin jedenfalls haben die Suppe ergeben geschlürft und sich ihre Verwirrtheit nur ein ganz kleines Bisschen anmerken lassen.
Bei Käthe hat der veränderte Speiseplan deutlichere Spuren hinterlassen. Nach dreimal Dosenfutter vom Supermarkt fiepte sie einen Tag lang bitterlich und verweigerte jedes Leckerli. Sie ließ mit Durchfall und Erbrechen wissen, dass es so nicht weitergehen konnte. Also mussten die OB-Kandidaten und ihr Wahlkampf warten, nun war Schonkost zubereiten angesagt. Hühnchen, Reis und Möhren, gut gekocht und abgekühlt, in kleinen Portionen verfüttert. Und siehe da: Käthe geht es wieder gut. Jetzt können die Wahlen kommen.