Bürgerprotest gegen Nadelöhr Vogelsanger StraßeVogelsanger müssen Umwege fahren

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Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (M.) bekam Unterschriftenlisten von Rolf Grunwald (l.) und Michael Pferrer überreicht. 

Bickendorf/Vogelsang – Eine Baustelle macht es erforderlich: Die Vogelsanger Straße ist Einbahnstraße. Im Abschnitt zwischen Vitalisstraße und Wilhelm-Mauser-Straße kann der motorisierte Verkehr nur Richtung Vogelsang fahren. Die Engstelle befindet sich im Gewerbegebiet Bickendorf zwischen einem Holzhandel auf der einen Straßenseite und einer ehemaligen Schrottverwertung, wo sich heute ein Open-Air-Club und bald noch dazu ein Sanitär-Handel befinden werden. Eine Einbahnstraße soll die Vogelsanger dort zwar nur vorübergehend sein. Viele Menschen in Vogelsang befürchten jedoch, dass sie zur Dauerlösung wird. Um das zu verhindern, haben sie fast 500 Unterschriften gesammelt, die jetzt Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne) überreicht wurden. Die Befürchtung, dass eine Zu- oder Ausfahrtmöglichkeit zu ihrem Stadtteil künftig entfallen könnte, haben die Vogelsangerinnen und Vogelsanger seit die Grünen in der Bezirksvertretung diesen Vorschlag äußerten.

Einbahnstraße als Dauerlösung noch nicht beschlossen 

„Beschlossen wurde noch nichts“, betonte Spelthann, als ihm die beiden Vogelsanger Rolf Grunwald und Michael Pferrer die Unterschriften überreichten. Einbahnstraße sei lediglich ein Vorschlag gewesen, um in dem schon immer sehr engen Bereich an der Vogelsanger Straße einen ausreichend breiten, sicheren und barrierefreien Weg für alle, die dort zu Fuß unterwegs sind, zu schaffen. In diesem Punkt herrschte schnell Einigkeit. „Wir fragen uns, wie das an der Stelle funktionieren soll. Ein Veranstaltungsbetrieb mit bis zu 600 Gästen und der Sanitärhandel mit seinen Kunden“, sagt Grunwald.

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Auch die Ausdehnung des Gebäudes für die künftige Bäder-Ausstellung verwundere viele in Vogelsang. „Wir haben den Eindruck, dass man bei der Genehmigung nicht alles gut durchdacht hat“, merkt Grunwald süffisant an. Bezirksbürgermeister Volker Spelthann erhofft sich, zu dieser Frage mehr Aufschluss durch Akteneinsicht, die er bald erhalten soll. Zugleich verwies er darauf, dass der Club bereits seit 2018 existiere und sich nicht vergrößert habe.

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Lärmschutzwand errichtet

Parallel zur derzeit in Bau befindlichen Ausstellungshalle des Sanitärhandels wurde auf dem Club-Gelände eine Lärmschutzwand errichtet. Sie soll das Wohngebiet Vogelsang von Geräuschen abschirmen, die etwa bei Konzerten unter freiem Himmel als störend empfunden werden.

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Die Bezirkspolitiker wollen im Juni die Verkehrsproblematik an der Vogelsanger Straße erneut beraten. Die Grünen haben vor, mögliche Alternativrouten für den Fußverkehr untersuchen zu lassen. Seitens der CDU wurde ins Spiel gebracht, den Verkehr an der Engstelle einspurig zu führen und mit Hilfe einer Ampel für beide Fahrtrichtungen zu regeln ähnlich wie an Baustellenbereichen.

Angst vor mehr Autoverkehr

Eine sinnvolle Lösung wäre nicht nur im Interesse Vogelsanger Autofahrer, betont Michael Pferrer: „Es geht doch auch um die erhöhte Verkehrsbelastung an der Venloer Straße oder auf der Vitalisstraße, die erzeugt würde, wenn man eine Einbahnstraße einrichten würde.“

Auch hier war Volker Spelthann derselben Meinung: „Dass sich die Situation gegenüber früher verändert hat, ist offensichtlich. Jetzt kommt es darauf an, gut zu überlegen, was passieren muss, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Unterschriften sind dabei hilfreich, weil sie das große Interesse nochmals unterstreichen“, meinte er diplomatisch.

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