Köln-EhrenfeldBettwanzenbefall im Herkules-Hochhaus

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Das Foto zeigt das Herkules-Hochhaus in Köln-Ehrenfeld.

Im Herkules-Hochhaus in Ehrenfeld haben manche Anwohner seit Jahren mit Bettwanzenbefall zu kämpfen.

Manche Anwohner kämpfen seit Jahren mit dem Ungeziefer-Problem. Viele von ihnen sehen die Hausverwaltung in der Verantwortung.

Als ungewollte Mitbringsel, etwa aus dem Urlaub, sind Bettwanzen auch hierzulande bekannt. Doch während sich aktuell vor allem in Frankreich in sozialen Netzwerken Berichte über eine regelrechte Plage häufen, ist auch in Köln ein Fall von Bettwanzenbefall bekannt geworden: im Herkules-Hochhaus in Neu-Ehrenfeld, dem markanten bunten Wohngebäude mit mehr als 30 Etagen an der Graeffstraße. Wo genau im Gebäude und in welcher Anzahl die Plagegeister zu finden sind, ist nur schwer zu ermitteln.

Einige Mieter sind seit Jahren von Bettwanzen betroffen

Vor allem in den unteren Etagen des Hauses treten die Bettwanzen in den Wohnungen einiger Mietparteien derzeit auf. Einige der Menschen im Haus sind allerdings auch seit Monaten, mitunter sogar seit Jahren von dem Befall betroffen. Das bestätigen Bewohner bei einem Besuch im Gebäude in dieser Woche gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das Thema ist mit viel Scham behaftet, deshalb möchten die meisten Mieter anonym bleiben.

In den vergangenen zwei Jahren hatte ich mindestens sechsmal die Kammerjäger in der Wohnung
Katrin Bleschkowski, Bewohnerin des Herkules-Hochhaus

Unregelmäßig, aber immer wieder, so heißt es von mehreren Bewohnern, die im Haus leben, sind Schädlingsbekämpfer im Herkules-Hochhaus im Einsatz gewesen. Zuletzt war das vor Weihnachten 2023 der Fall. Die Hausverwaltung sei zwar bemüht und aktiv, schaffe es aber nicht, der Lage Herr zu werden. Auch die seit 13 Jahren im Herkules-Hochhaus lebende Katrin Bleschkowski bestätigt das „Dauerproblem Bettwanzen“. „In den vergangenen zwei Jahren hatte ich mindestens sechsmal die Kammerjäger in der Wohnung“, schildert sie.

Anwohner fordern ein konsequenteres Vorgehen von der Hausverwaltung

Seit knapp einem Jahr sei der Befall in ihren Räumlichkeiten allerdings so stark reduziert, „dass ich jetzt nur noch einige wenige Tiere am Tag finde und töte“, sagte die 56-Jährige. „Ganz werden die hier wohl nie verschwinden, aber ich habe mich daran gewöhnt und kann so damit leben.“ Diesen pragmatischen Umgang mit dem Wanzenbefall pflegen allerdings nicht alle Wohn- und Mietparteien im Haus. Einige fordern von der Hausverwaltung häufigeres und konsequenteres Vorgehen.

Etwa zehn Parteien haben aktuell einen Bettwanzenbefall

Wie das aussehen kann oder was möglicherweise noch zu unternehmen sei, dazu äußerte sich die „Kallmeyer und Nagel Vermietungs- und Hausverwaltungs GmbH“ trotz schriftlicher sowie telefonischer Anfrage  bislang nicht, bis Freitagnachmittag war von der Hausverwaltung keine Stellungnahme zum Umfang des Bettwanzen-Problematik im Haus zu bekommen.

„Der Hausmeister und die Verwaltung nehmen die Probleme der Mieter ernst und schicken Hilfe“, beschreibt hingegen Katrin Bleschkowski ihre Erfahrung als Mieterin, die sie auch „durch Gespräche mit Nachbarn, die das Problem ebenfalls haben oder hatten“ bestätigt sieht. Sie wohnt in der fünften Etage des Hochhauses und spricht von „etwa zehn weiteren Mietparteien im Haus mit Bettwanzen“, die nur wenig oberhalb und unterhalb ihres Stockwerks lebten.

In den oberen Etagen seien die nachtaktiven Krabbeltiere, deren Bisse juckende Rötungen auf der Haut auslösen, bislang nicht angekommen, betonen ein junger Mann und eine junge Frau aus den Stockwerken 28 und 30 vor Ort. Damit sich der Ungeziefer-Befall nicht ausbreitet, wünschen auch sie sich präventive Aktionen im Haus, damit die bereits vorhandenen Probleme nicht weiter wachsen und sich die Bettwanzen nicht auf weitere Etagen im Gebäude sowie womöglich gar über das Herkules-Hochhaus in Ehrenfeld hinaus verbreiten.

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