Schüler können nun sicherer zu den vielen Schulen in Vogelsang radeln. Der Girlitzweg hat nun im Teichrohrsängerweg eine sichere Parallelachse erhalten.
Schnellweg für SchülerRadroute nach Vogelsang jetzt durchgängig befahrbar

Etwa auf der Hälfte der Strecke ist der Teichrohrsängerweg abgepollert, um Kraftfahrzeugen die Durchfahrt unmöglich zu machen.
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Diese Nachricht der Stadt Köln wurde sehnlichst erwartet: Am 27. August konnte der Teichrohrsängerweg in seiner gesamten Länge zwischen dem Kreisverkehr „Am Wassermann“ und der Vitalisstraße für die Nutzung durch den Fuß- und Radverkehr freigegeben werden. In den vergangenen Jahren hatten Eltern und Lehrer der im Gewerbe- und Landschaftspark ansässigen Schulen, aber auch die Ehrenfelder Bezirkspolitiker, dies immer wieder gefordert. Damit den Kindern und Jugendlichen ein sicherer Schulweg parallel zum viel befahrenen und engen Girlitzweg zur Verfügung steht.
Weg führt zum Teil über Privatgelände
Die Umsetzung des Plans erwies sich als schwierig, weil in diesem Bereich zahlreiche Unternehmen ansässig sind. Der auf zahlreichen Plänen schon eingezeichnete Teichrohrsängerweg hätte zum Teil über Privatgelände geführt. Das galt zumindest für die zunächst angestrebte „große Lösung“, das heißt für eine voll ausgebaute Straßenverbindung zwischen Vitalisstraße und Wasseramselweg. Sie sollte einen breiten Rad- und Fußweg haben, aber auch vom motorisierten Verkehr genutzt werden können, von Bussen beispielsweise.

Der neue Rad- und Fußweg ist etwa vier Meter breit, nur die Zufahrt an der Vitalisstraße ist etwas schmaler.
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Weil sich dies nicht umsetzen ließ, wurde nun ein Rad- und Fußweg angelegt. Nachdem im vergangenen Jahr bereits ein kurzer erster Abschnitt bis zur Turnhalle der Gesamtschule Wasseramselweg eröffnet werden konnte, wurde im August für rund 250.000 Euro der zweite Abschnitt mit einer Länge von 410 Metern bis zur Vitalisstraße fertiggestellt. Für Schüler, die zum Beispiel mit dem Rad aus Ehrenfeld oder Bickendorf komme, stellt dieses „Provisorium“, so ein Sprecher der Stadt, eine deutliche Verbesserung dar. Aber auch für Schüler, die mit der S-Bahn anreisen, sei die neue, sichere Verbindung von der Haltestelle „Müngersdorf-Technologiepark“ über den Teichrohrsängerweg zu den Schulen „nicht länger als die bestehende Route über den Girlitzweg“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung.
Markierungen für den neuen Weg in Köln-Vogelsang fehlen noch
Volker Spelthann, Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, freute sich denn auch über die gute Nachricht, er bedankte sich „ausdrücklich beim Team vom Radwegebau der Stadt Köln, die trotz aller Steine im Weg immer wieder kreative Lösungen gefunden haben.“ Auch Niels Kohlhaas, Vater einer Tochter, die das Interim der Gesamtschule Ossendorf im Triotop besucht, ist erleichtert. Allerdings habe es die Stadt bislang versäumt, an den Ein- und Ausfahrten der angrenzenden Gewerbebetriebe durch Markierungen und Hinweisschilder auf den neuen Weg hinzuweisen. „Meiner Meinung nach ist es fast vorprogammiert, dass dort Schüler von ein- und ausfahrenden ortsunkundigen Lkw-Fahrern übersehen und überfahren werden. Mit wenig Aufwand könnten diese Gefahrenstellen deutlich entschärft werden“, sagt Kohlhaas.
Tatsächlich lässt die Antwort eines Sprechers der Stadt auf eine Nachfrage mögliche Gefahrenpunkte erahnen. Denn neben dem Geh- und Radweg verlaufe parallel eine Fahrbahn, über die die Anlieger ihre Grundstücke erreichen können. Es sei auch „möglich“, dass Kraftfahrer den Geh- und Radweg queren, um zu einem anderen Teil eines Firmengrundstücks zu gelangen. Durchgängig zu nutzen ist der neue Weg aber nur für Fußgänger und Radfahrer: Ungefähr auf der Hälfte der Strecke wird die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge mit Pollern unterbunden.
Auf eine Veränderung müssen sich die Schüler einstellen, die etwa durch die Bahnunterführung von der Widdersdorfer Straße auf den Girlitzweg fahren oder von der S-Bahn-Haltestelle aus weiter den Girlitzweg hinaufgehen möchten. Bislang nutzten sie häufig den Parkplatz der Firma Boesner (Tor 1) schräg gegenüber der Unterführung, um zum schon ausgebauten Teil des Teichrohrsängerwegs zu kommen. Bislang wurde dies geduldet, doch damit ist es nach dem vollständigen Ausbau des Teichrohrsängerwegs nun offensichtlich vorbei: Der Parkplatz befinde sich „im Privatbesitz ohne Geh-, Fahr- und Leitungsrecht für die Öffentlichkeit", warnt die Stadt.