Forderung der SPDObdachlose sollen ins leerstehende Pascha ziehen

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Lena Teschlade (links) und Elfi Scho-Antwerpes zufolge könnten Obdachlose im derzeit leeren Bordell Pascha unterkommen.

Köln – Das aufgrund der Insolvenz des Bordelbetreibers leerstehende Pascha-Gebäude in der Hornstraße sollte nach Auffassung der SPD als Unterkunft für obdachlose Menschen genutzt werden. Die Verwaltung soll „schnellstmöglich Gespräche zur Anmietung“ der Immobilie aufnehmen, heißt es in einem Antrag, über den der Sozialausschuss des Stadtrates am 25. Februar abstimmen muss.

Eine Mehrheit für ihre Initiative dürften die Sozialdemokraten wohl selber kaum erwarten. Zum einen wurde der Antrag unter dem Eindruck der niedrigen Temperaturen in den zurückliegenden Wochen formuliert. Zum anderen hatte sich die Stadtverwaltung ohnehin um zusätzliche Übernachtungsstätten bemüht.

Grundsätzlich sei das Haus als Unterkunft für wohnungslose Menschen geeignet, sagte Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) am Dienstag bei einem Pressetermin in der Hornstraße. Es gebe mehr als 100 Einzelzimmer mit Dusche. „Der Aufenthalt ist auch tagsüber möglich, die getrennten Wohneinheiten mindern das Risiko einer Corona-Infektion“, sagte die Sozialpolitikerin. Zudem könnten die Bewohner ihre Tiere mitbringen, was ihnen anderswo verwehrt sei.

Widerspruch von Grünen und CDU

Die Verwaltung soll prüfen, wie sich eine psychosoziale Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen lässt. Ob die Stadt das Gebäude miete oder kaufe, sei angesichts der Not obdachloser Menschen eine nachrangige Frage. „Wichtig ist vor allem eine schnelle Entscheidung“, so Scho-Antwerpes.

Dem widersprechen Sozialpolitikerinnen der Grünen und der CDU. „Ich halte den Antrag für Augenwischerei“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Ursula Gärtner. Der Verwaltung sei bereits Mitte Januar von der Politik aufgetragen worden, weitere Räumlichkeiten für wohnungslose Menschen zu finden. „Nach allem, was wir wissen, scheint das gelungen zu sein“, sagte Gärtner. Ähnlich äußerte sich die sozialpolitische Sprecherin der Grünen, Marion Heuser: „Die Hilfsmaßnahmen, die die Verwaltung umgesetzt hat, greifen mittlerweile. Ich gehe davon aus, dass sie genügend Plätze hat.“

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Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Ehrenfeld, Lena Teschlade, regt an, über neue Nutzungsmöglichkeiten für das zehngeschossige Pascha-Gebäude nachzudenken. Eine solche Diskussion könnte sich allerdings erübrigen. Vagen Vermutungen zufolge soll der Eigentümer der Immobilie mit einem neuen Bordellbetreiber im Gespräch sein.

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