Frewillige Feuerwehr KölnDeutschlandweit erstes Ehrenamtskonzept vorgestellt

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Michael Wehle, Stephan Keller und Johannes Feyrer (vorne, v.l.) vor dem Gerätehaus

Michael Wehle, Stephan Keller und Johannes Feyrer (vorne, v.l.) vor dem Gerätehaus

Köln – Für eine Pressekonferenz war das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Widdersdorf wohl eher ein ungewöhnlicher Treffpunkt. Gleichzeitig war man mit Stadtdirektor Stephan Keller, Feuerwehrchef Johannes Feyrer und Michael Wehle als Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Köln und Vertretern aller 27 freiwilligen Löschgruppen so an einem der Orte, an dem sich künftig einiges zugunsten der Ehrenamtler verändern soll.

Zwei Komponenten waren bei dem Treffen dabei maßgeblich: Zum einen vier neue, große Löschfahrzeuge und drei Mannschaftsbusse, die präsentiert wurden. Und zahlreiche Mappen, die auf den Tischen verteilt lagen. Ihr Inhalt: Ein einheitliches Ehrenamtskonzept für alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Köln.

Einheitliche Regelung für das Ehrenamt

„Mir ist bisher keine andere Wehr in Deutschland bekannt, die so ein Konzept hat“, sagte Feyrer. Das über ein Jahr erarbeitete Programm sei eine Weichenstellung für die Feuerwehrzukunft Kölns. Die Erstellung des Konzepts hatte der Rat mit Beschluss des Brandschutzbedarfsplans bereits 2016 in Auftrag gegeben. Das fertige, rund 70-seitige Heft soll nun Abläufe, für die sonst individuelle Lösungen gesucht wurden, einheitlich regeln.

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Es umfasst die Kerninhalte Organisation, Technik und Ausstattung sowie Motivation und Förderung des Ehrenamtes. „Dazu gehört beispielsweise, dass in einem Gerätehaus nicht nur Material zum Feuerlöschen vorhanden ist. Das Gebäude ist schließlich auch Aufenthaltsort und Treffpunkt für gesellige Stunden“, unterstrich Feyrer. Stephan Keller ergänzte: „Das Konzept soll die Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehrattraktiver machen, auch für den Nachwuchs.“

Jährliche Zuschüsse steigen um 450.000 Euro

Zwar werden nach den neuen Standards nicht von jetzt auf gleich Gerätehäuser umgebaut und alle alten Fahrzeuge ausgetauscht – alleine finanziell ist das unrealistisch. Aber wird ein Gerätehaus modernisiert oder neu errichtet, sieht das Konzept beispielsweise auch eine Küche für die Ausstattung vor. Die bereits jetzt angeschafften neuen Fahrzeuge werden den Standorten Holweide, Worringen, Rodenkirchen, Strunden, Roggendorf und Wahn sowie der wiedergegründeten Löschgruppe Kalk zur Verfügung gestellt.

Zudem steigen die jährlichen Zuschüsse um 450.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung des bisherigen Ansatzes von etwa 20 Prozent. „ Gäbe es die Freiwillige Feuerwehr in Köln nicht, müsste die Stadt etwa 700 Hauptamtliche mehr einstellen. Multipliziert mit 60.000 Euro pro Arbeitskraft und Jahr, ist die Finanzierung des Ehrenamtskonzepts da eine gute Investition – auch, um die Kräfte langfristig zu halten“, so Feyrer.

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