Für junge TalenteYoutube-Nachwuchs in Köln ausgezeichnet

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Verleihung des Youlius-Award in den Balloni-Hallen

Ehrenfeld – Wer sich Videos auf der Plattform Youtube anguckt, kommt um die großen Namen der Content Creator nicht herum: Youtuber wie Unge, Gronkh und Dagi Bee unterhalten mit ihren Videos ein Millionen-Publikum und gehören zu den Stars der Szene. Doch natürlich gibt es viele Youtuber mehr, die in ihre Clips ebenso viel Herzblut und Leidenschaft stecken – aber nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

Um auch unbekannteren Youtubern eine Plattform zu bieten, hat sich 2017 der Verein zur Förderung der Webvideokultur gegründet. Die gemeinnützige Organisation richtet so einmal im Jahr die Verleihung des Youlius-Award aus, für den sich Content Creator bewerben können. Die Voraussetzung ist dabei, dass die Teilnehmer nicht mehr als 10000 Abonnenten auf Youtube haben: „Es gibt da draußen viele Talente, die eine Förderung verdient haben“, erklärt Andreas Ebbert-Karroum vom Vorsitz des Vereins, „das wollen wir mit unseren Veranstaltungen erreichen.“

Preise in neun Kategorien

Der begehrte Preis wird in neun Kategorien verliehen, zu denen etwa die Bereiche „Unterhaltung“, „Kompetenz und Wissen“ sowie „Kunst und Kultur“ gehören. Nun wurde der Youlius-Award erstmals in Köln verliehen, die Gala fand in den Balloni-Hallen statt: „Neben der Verleihung des Preises geht es auch darum, die Künstler miteinander zu vernetzen“, erklärt Veranstalter Ebbert-Karroum, „so können neue Ideen und Projekte entstehen. Der Austausch ist uns extrem wichtig.“

Einer der Künstler war Luis Marx, der den Youtube-Kanal „luisengineering“ betreibt. Auf dem veröffentlicht der 24-Jährige Videos, in denen er selbst entwickelte Erfindungen präsentiert - etwa den schnellsten Putzroboter der Welt: „Der Roboter hat eine Geschwindigkeit von 60 km/h“, erklärt Marx und fügt lachend hinzu: „Für dieses Tempo ist meine Wohnung aber eigentlich schon fast zu klein.“

„In erster Linie ein Hobby“

Marx war an diesem Abend in der Kategorie „Kompetenz und Wissen“ nominiert, den Preis konnte er leider nicht ergattern – stattdessen ging der Youlius-Award in dieser Kategorie an das Projekt „Bravery“, das jungen Menschen Einblicke in verschiedene Berufsfelder gibt.

Davon aber ließ sich Marx nicht entmutigen – schließlich geht es dem Youtuber nicht darum, das große Geld zu verdienen oder Pokale einzuheimsen: „Es ist in erster Linie ein Hobby, das mir sehr viel Spaß macht“, erzählt der Student der Ingenieurwissenschaften, der gerade seine Bachelorarbeit schreibt: „Ich will die Menschen unterhalten und gleichzeitig die physikalischen Gesetze hinter meinen Erfindungen erklären. Meine Videos haben also auch einen Lern-Charakter.“

Ein erfolgreicher Abend war es für Luis Marx und die anderen Anwesenden aber mit oder ohne Preis – immerhin ist es schon eine große Ehrung, in die engere Auswahl für den Award zu kommen. Und Marx wird seine Videos weiterhin produzieren, in die er viel Zeit und Mühen investiert: „Ich will den Leuten die Ingenieurwissenschaft näher bringen. Das ist nämlich ein schönes und kreatives Berufsfeld.“

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