Corona und KarnevalAuch die Funken Feinripp machen eine Zwangstanzpause

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Die Funken Feinripp bei einem Auftritt im Weißen Holunder

Brück – Der Elfte im Elften ohne eine Party in Brück? Das war bislang undenkbar, denn als die KG Brücker Müüs vor vier Jahren angekündigt hatte, auf eine Sessionseröffnung zu verzichten, sprangen als Veranstalter spontan die „Funken blau-weiß Feinripp anno 2002“ ein. Deren Partys waren, so Feinripp-Sprecher und Vizepräsident Reiner Henrich, „danach immer positiver Gesprächsstoff im Ort“. Dabei sei die Veranstaltung „ehrlicherweise kein Selbstläufer und meist waren wir froh, den Abend zumindest mit einer schwarzen Null abschließen zu können“. 

Alle Veranstaltungen abgesagt

Doch bedingt durch die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ist in diesem Jahr alles anders. Wie schon die Müüs haben auch die Feinripp-Funken alle ihre Veranstaltungen der Session 2020/21 abgesagt – von der Sessionseröffnung bis zum Kostüm-Biwak. Dabei war der rührige Veedelsverein mit seiner leicht chaotisch anmutenden Tanzgruppe auf dem besten Weg sich auch über den Vorort hinaus im Karneval zu etablieren. In ihren blauen Arbeitsjacken zu weißen Unterhosen und Gummistiefeln waren sie als eine lustige Parodie auf die kölschen Traditionskorps durchaus gefragt.  Man mischte bei der Veedelssitzung im Festzelt und der Kneipensitzung „Jeckespill“ mit, bildete den Elferrat in der Stunksitzung und trat bei „Deine Sitzung“ mit Carolin Kebekus sowie im Rahmen der legendären „Loss mer singe“-Veranstaltungen auf.

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Die Tanzein­la­gen der "Funken Feinripp" auf der Bühne im "Hähnche" gelten als "bo­den­ge­bun­dene Tanz-Akro­ba­ti­k". 

Weetschaff-wechsel-dich-Sitzung

Noch bis in den Spätsommer hatten die Feinripp-Funken gehofft, zumindest mit einem abgespeckten Programm in die Session gehen zu können. Schließlich hatte man schon das aktuelle Tanzprogramm geplant und mit einigen anderen Künstlern und Gastronomen ein neues Format entwickelt: die „Weetschaff-wechsel-dich„-Sitzung. Doch inzwischen sind alle Pläne in den Schubladen verschwunden und auch angedachte Alternativen wurden wieder verworfen. „Wir werden uns an die sinnvollen Anweisungen unsere Politiker halten, Kontakte stark einschränken und nicht feiern“, sagt Henrich. 

Gedanken zu kölschen Liedern

Einziges konkretes Projekt soll vorläufig ein geistiger Impuls am kommenden Sonntag, 15. November, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Hubertus sein. Henrich: „Das bot sich an, da der Termin sowohl als Sessionseröffnung sowie als Totensonntag gesehen werden kann, weil in Köln doch Kirche, Karneval und kölsche Sproch irgendwie untrennbar zusammengehören.“  Im Rahmen der Messe wollen Mitglieder der Feinripp-Funken nun ihre Gedanken zu kölschen Liedern vortragen, die sich mit Themen wie Sterben, Tod und Hoffnung beschäftigen. Für die Karnevalszeit ist außerdem eine Online-Mitmach-Aktion für die Brücker geplant sowie, so Henrich, „wenn alles wieder gut wird, ein Wandertag für Funken und Familie unter dem Motto: Ich möch zo Foß uss Kölle jonn.“

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