Stadt will nachbessernKVB-Haltestellen in Deutz und Höhenberg werden barrierefrei

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KVB-Haltestelle Deutz/Technische Hochschule

Köln-Deutz/Vingst – Mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen unterwegs und dann an der Haltestelle Fuldaer Straße in die Linie 1 einsteigen? Pech gehabt, ohne fremde Hilfe ist das dort nicht möglich. Dabei ist die Herstellung der Barrierefreiheit sogar als gesetzliches Ziel im Personenbeförderungsgesetz vorgeschrieben.

Immerhin will die Stadt nun nachbessern und die beiden unterirdischen Haltepunkte Fuldaer Straße und Deutz/Technische Hochschule – wo ähnliche Verhältnisse herrschen – mit Aufzügen ausstatten.

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KVB- Haltestellen Fuldaer Straße in Höhenberg

Diese Nachrüstung passt auch zum 2017 beschlossenen 3. Nahverkehrsplan der Stadt, wonach der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen bis spätestens 2030 von derzeit 40 Prozent auf 33 Prozent schrumpfen soll, zugunsten von öffentlichem Personennahverkehr und Fahrrad. In diesem Zusammenhang spielt auch die stärkere Auslastung der „Ost-West-Achse“ des Öffentlichen Personennahverkehrs, also etwa der Stadtbahnlinie 1, eine Rolle in den Planungen der Verwaltung.

Kölner Amt rechnet mit Fahrgastzuwachs

„Der barrierefreie Umbau der Haltestelle wird zu einem Fahrgastzuwachs beitragen, da die Haltestelle für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und Kunden mit Kinderwagen zukünftig uneingeschränkt nutzbar sein wird“, heißt es denn auch in einer Vorlage des Amts für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, die kürzlich von den Kalker Bezirksvertretern abgesegnet wurde. Rund 20,5 Millionen Euro wird die Nachrüstung der beiden Haltestellen kosten, allerdings darf die Stadt auf kräftige Zuschüsse von Stadt und Land hoffen. Bei Planung und Baudurchführung ist die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) federführend. Konkretere Terminangaben fehlen allerdings in der Vorlage.

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Fest steht aber schon die Lage der Aufzugsschächte. An der Haltestelle Fuldaer Straße, wo vor Corona nach Angaben der Stadt rund 5200 Fahrgäste täglich ein- oder ausstiegen, wurde dafür ein Standort auf der dem Haltestellengebäude gegenüberliegenden Straßenseite ausgeguckt. Die Eingänge zu den beiden Aufzügen sollen hinter der überdachten Bushaltestelle liegen, dafür werden ein paar Quadratmeter des angrenzenden Spielplatzes benötigt. An der Haltestelle Deutz/Technische Hochschule, die vor der Pandemie von mehr als 11000 Fahrgästen täglich genutzt wurde, sollen sich die Schächte nahe an den jetzigen Treppenaufgängen zu beiden Seiten der Deutz-Kalker-Straße befinden. Auf der südlichen Seite ist der Schacht im Bereich der Schrägparkplätze vor den Hausnummern 56-60 vorgesehen. Dafür werden einige Stellplätze entfallen, ein Baum muss gefällt werden.

Abstimmung mit Behindertenverbänden

Auf der nördlichen Seite der Straße ist der Aufzug in unmittelbarer Nachbarschaft des Treppenabgangs an der angrenzenden Friedhofsmauer geplant. Weil es sich bei der Mauer um ein Baudenkmal handelt, ist das Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege an den weiteren Abstimmungen beteiligt.

An beiden Haltepunkten sollen die Aufzüge ohne Zwischenstopp auf der Verteilerebene direkt von der Straße zu den Bahnsteigen und zurück führen. Die Öffnungsbreite beträgt jeweils einen Meter. Das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau versichert, dass die Ausstattung mit den Behindertenverbänden abgestimmt wird.

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