„Ich bin ganz platt"Kunstfestival „Kalk bewegt“ lockt Künstler aus ganz Deutschland

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Das Kunstfestival „Kalk bewegt“ zieht auch viele linksrheinische Besucher in die Abenteuerhallen.

Es schien beinahe, als rieselten Fotos von oben auf den Boden der Abenteuerhallen. In Wirklichkeit ließ Künstlerin Jane Spunk ihre Aufnahmen aus verschiedenen Ateliers des Baufelds 12 an Kordeln baumeln, die mit ihren oberen Enden an einer alten, in mittlerer Raumhöhe hängenden Kellertür befestigt waren.

Kalker Bürgermeistern: „Ich bin ganz platt"

„Das Baufeld war ein Freiraum, in dem man vieles ausprobieren konnte, das wollte ich mit den Fotos sichtbar machen“, sagte die Künstlerin. Sie hatte auch Räume in den abbruchreifen Häusern in der Lilienstraße bezogen, deren Erdgeschoss die GAG Immobilien GmbH Künstlern bis Anfang des Jahres kostenlos als Ateliers zur Verfügung gestellt hatte.

Ein durchaus emotionaler Rückblick auf eine vorübergehende Künstlergemeinschaft also, die zum Motto „Kalk bewegt“ der diesjährigen Ausgabe der Kalk Kunst passte. Die Stiftung Kalk Gestalten lädt zum 17. Mal zur großen Kunst-Schau an verschiedenen Orten im Stadtteil ein. Zur Eröffnung präsentierten sich die teilnehmenden 29 Einzelkünstler und fünf Künstlergruppen mit je einer Arbeit einen Abend lang in den Abenteuerhallen.

150 Besucher besuchten die Eröffnungsfeier

„Ich bin ganz platt“, sagte Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer in ihrer Begrüßung angesichts der rund 150 Besucher, die sich zu diesem Anlass in der Halle versammelt hatten. „»Kalk bewegt« anscheinend viele Menschen dazu, aus dem Linksrheinischen hierher zu kommen.“ Dazu passend drückte die bunte Motto-Tafel, die ein Kinder-Workshop erst wenige Stunden zuvor unter Anleitung des Graffiti-Künstlers Gonzalo Alvarez gestaltet hatte, ein neues Selbstbewusstsein aus.

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Etwa 150 Gäste kamen zur Eröffnung, die Kalker Bezirksbürgermeisterin zeigte sich sehr erfreut.

Zu sehen ist der Schriftzug „Kalk bewegt“ auf einem Hintergrund aus Blättern und Blüten und über einer Kalker Skyline, die aus den Silhouetten von markanten Gebäuden wie dem Wasserturm, dem Kirchturm von St. Joseph oder den Fassaden der Hallen besteht.

Kalker Kunst-Festival: „Genauso hatte ich mir das vorgestellt"

„Genauso hatte ich mir das vorgestellt: Menschen kommen zusammen und reden über Kunst“, sagte Lea Geraedts angesichts der vielen Menschen, die in der Abenteuerhalle angeregt plaudernd zwischen den Staffeleien und Installationen hin und her gingen. Geraedts war zum ersten Mal im dreiköpfigen Kunst-Arbeitskreis der Stiftung aktiv an der Organisation der Kunst-Schau beteiligt: „Uns freut es natürlich, dass gut ein Drittel der Künstler aus Kalk stammt, etwa zehn kommen von außerhalb, sogar aus Düsseldorf und Berlin.“

Besonders auffällig am Eröffnungsabend war etwa die „Licht-Mapping“-Arbeit des Duos Stulle & Peter, die in einer oberen Ecke einer Kletterwand eine kontinuierliche Abfolge von Mustern in Lila, Schwarz oder Weiß ablaufen ließen. Oder die „Bubbles“ von Till Gilsbach, die ebenso unermüdlich auf einer Leinwand emporstiegen.

Guter Start trotz einiger Probleme

Die Besucher der Eröffnung konnten sich über einen QR-Code daran beteiligen und Fotos von ihren Smartphones einspielen, die dann immer wieder in einer der Blasen zu sehen waren: Bilder von Pferden, Katzen und Vulkanen tauchten da auf.

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Nicht alles hatte allerdings so funktioniert, wie es sich die Veranstalter gewünscht hätten. „Eine Künstlerin wollte zum Beispiel an den Ästen der Bäume des Stadtgarten Gaze-Tücher befestigen. Aber dann hatte das Grünflächenamt Bedenken, weil es den Bäumen schaden könnte. Dabei ist das doch ein unheimlich leichtes Gewebe“, ärgerte sich Bernd Giesecke von der Stiftung.

Auch eine Licht-Aktion in der U-Bahn, bei der die Tunnelwände zwischen den Haltestellen Kalk Post und Kalk Kapelle mit Projektionen erleuchtet werden sollte, musste abgeblasen werden. „Das erwies sich dann doch als sehr aufwendig - aber wir arbeiten dran“, versprach Lea Geraedts.

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