Kommentar zum Karneval im VeedelKölner Politiker und OB Reker beherzigen Textzeile der Bläck Fööss

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Verkleidete Jecke ziehen durch Niehl.

Auch durch Niehl geht jährlich ein Veedelszoch.

Nur knapp eine Woche nach Bekanntwerden der Finanznöte vieler Veedelsvereine hat die Stadt reagiert. Das war nicht zu erwarten.

„Wie soll dat nur wigger jon?“, fragten sich noch vergangene Woche viele ehrenamtliche Veranstalter der Karnevalsumzüge in den Stadtteilen. Jetzt können sie eine viel schönere Zeile aus der Veedels-Hymne der Bläck Fööss lauthals anstimmen: „Denn he hällt m'r zesamme, ejaal wat och passet …“ Genauer gesagt, hat „janz Kölle“ zusammengehalten, als deutlich wurde, dass die Kölner Veedelszüge in Gefahr sind.

Karneval in Köln: 90.000 Euro für die Veedelszöch

Über „dat schönste wat m'r hann, schon all die lange Johr“ sind sich auch Kölner Politiker und die Oberbürgermeisterin bewusst. Nach dem Bericht im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Finanznöte der Vereine hat Henriette Reker umgehend reagiert: Schon für die bevorstehenden Veedelszüge stehen kurzerhand wieder 90.000 Euro an Hilfsmitteln bereit.

Dass das Ratsbündnis zuvor offenbar nicht mehr auf dem Radar hatte, dass die 2019 bewilligten Mittel ausgelaufen waren, ist nur ein kurzes Ärgernis gewesen. Umso löblicher ist die Tatsache, dass einige Politiker auch Versäumnisse offen eingestehen und sich für schnelle Lösungen einsetzen. Wo bei anderen Themen oft taktiert wird, sich Entscheidungen hinziehen, herrschte Konsens.

Sicher, 90.000 Euro sind in einem Milliardenhaushalt Klein-Kamelle. Dennoch wäre es schön, wenn auch in anderen Fragen des Öfteren so kurzfristig entschieden werden könnte.

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