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„Hilfe in kritischen Momenten“App soll Straßenkarneval in der Kölner Altstadt sicherer machen

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Polizisten sichern die Straßen rund um den Alter Markt vor dem Beginn des Karnevals 2025.

Polizisten sichern die Straßen rund um den Alter Markt vor dem Beginn des Karnevals 2025.

Über die App können Nutzerinnen und Nutzer in Echtzeit ihren Standort mit Notfallkontakten teilen und diese alarmieren, wenn sie sich unwohl fühlen.

Die Willi-Ostermann-Gesellschaft arbeitet in der kommenden Karnevalssession mit der Sicherheitsapp Guardy zusammen. Über diese Kooperation soll die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher erhöht werden, heißt es einer Mitteilung des Start-ups. „Ziel ist es, Hilfe in kritischen Momenten schneller, direkter und koordinierter bereitzustellen – sowohl individuell als auch gemeinschaftlich“, heißt es in einer Guardy-Mitteilung.

Über die App können Nutzerinnen und Nutzer in Echtzeit ihren Standort mit Notfallkontakten teilen und diese alarmieren, wenn sie sich unwohl fühlen. In Gefahrensituationen können sie beispielsweise auch Livestreams starten und an ihrer Notfallkontakte übermitteln. Während der Veranstaltungen der Willi-Ostermann-Gesellschaft, etwa der traditionellen Sessionseröffnung auf dem Heumarkt, bekommen der Heumarkt und der Alter Markt sogenannten „Guardy-Sicherheitszonen-Status“. Der Standort von Nutzerinnen und Nutzern kann dort dann auch an das Sicherheitspersonal vor Ort übermittelt werden. „Niemand soll sich im Karnevalstrubel oder auf dem Heimweg allein oder unsicher fühlen“, so Guardy. Die App ist laut dem Unternehmen kostenlos.

Kriminalität auch an Hotspots zuletzt zurückgegangen

„Wir finden das Konzept sehr interessant und wollen unseren Besucherinnen und Besuchern damit ein zusätzliches Angebot machen“, sagte Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, über die Kooperation. Gleichzeitig weist er daraufhin: „Unsere Veranstaltungen waren auch bisher schon sehr sicher. Trotzdem kann so eine App vor allem die Kommunikation zwischen Besucherinnen, Besuchern und dem Sicherheitspersonal nochmal verbessern.“

Kriminalitäts-Hotspots während der Karnevalstage waren in den vergangenen Jahren vor allem das Univiertel, der Aachener Weiher und die Ringe. Dort sorgten im Februar drei Fälle von Vergewaltigung für Aufsehen. In zwei mobilen Toiletten auf den Uniwiesen und am Zülpicher Platz waren an Weiberfastnacht eine 19 und eine 18 Jahre alte Frau vergewaltigt worden. In einem dritten Fall sollen zwei mutmaßliche Security-Mitarbeiter eine junge Frau in einer mobilen Toilette bedrängt und sie zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben.

Insgesamt ging die Zahl der Straftaten aber deutlich zurück. Die Polizei registrierte während der Karnevalstage 2259 Anzeigen, das waren 866 weniger als im Jahr zuvor. Allerdings waren 2025 auch deutlich weniger Menschen an den Hotspots des Straßenkarnevals unterwegs als in den Jahren zuvor.