Vor Jahren war ein Video der Sängerinnen viral gegangen, auf dem sie den kölschen Klassiker sangen – jetzt kommt der Chor nach Köln.
„Stääne“Japanischer Chor singt Klüngelköpp-Hit auf der Domplatte

Auf der Bühne: Die Klüngelköpp
Copyright: Martina Goyert
Wer noch immer bezweifelt, dass kölsche Musik auch hervorragend außerhalb Kölns, sogar außerhalb Europas, funktioniert, sollte sich Montagvormittag zur Domplatte aufmachen und sich eines Besseren belehren lassen: Dort tritt um 11 Uhr der japanische Chor um Chorleiter Akihito Kinashi auf, und zwar nicht etwa mit japanischen oder englischen Songs, sondern mit einem kölschen Klassiker: „Stääne“ von Klüngelköpp.

Die Chormitglieder samt Chorleiter in ihrer japanischen Heimat.
Copyright: Akihito Kinashi
Eine Verbindung zwischen dem „AK Chor“ und Köln besteht schon seit 2019. Damals hatte der Chor den Hit auf Kölsch eingesungen (oder vielmehr phonetisch nachgesungen), das Ganze gefilmt und ins Internet gestellt. Das Video erreichte die Klüngelköpp, und die Musiker waren hingerissen: „Wir sind sprachlos. Dieses Wahnsinns-Video haben wir aus Japan geschickt bekommen“, schrieb die Band in den sozialen Netzwerken. Und: „Wir lieben es“.
„Das ist ja wohl das Größte“
Doch wie kam es zu dieser für einen japanischen Chor eher ungewöhnlichen Liedauswahl? Kinashi war bei einer Reise nach Köln und einem Brauhaus-Besuch auf „Stääne“ aufmerksam geworden. Der Song lief im Hintergrund, und weil er ihm sofort gut gefiel, erkundigte sich der Chorleiter bei seinen Kölner Freunden nach den Machern und Sängern. Zu Karneval 2020 kam Kinashi dann mit vielen Chormitgliedern nach Köln. Ziel unter anderem: die „Lachende Kölnarena.“ „Wir haben ja schon viel gehört über Karneval“, sagte der völlig überwältigte Chorleiter damals, „aber das ist ja wohl das Größte.“ Als die Klüngelköpp weit nach Mitternacht die Bühne betraten, schmetterten die Chor-Mitglieder „Stääne“ auf Kölsch und Japanisch mit. Jetzt kommt es zu einer neuerlichen Köln-Chor-Begegnung.
Der Chor spielt am Wochenende zwei Konzerte in Belgien, in Köln legen sie für ihren Mini-Auftritt extra einen kleinen Stopp ein. In kompletter Mannstärke können die Klüngelköpp auf der Domplatte nicht dabei sein: „Leider fällt das Datum genau in unsere Herbstpause, und der Großteil der Band ist in alle Winde verstreut“, sagt Keyboarder Jochen Damm. Aber er selbst und Drummer Stephan Loschelders wollen von Ort sein, zuhören – und bestimmt auch einstimmen.