Kommentar zum Karneval-NachwuchsabendOje, was war das denn, liebes Festkomitee?

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Duo mit Luft nach oben: „Woosch un Wööschje“

Duo mit Luft nach oben: „Woosch un Wööschje“

  • Am Freitag hat das Festkomitee Kölner Karneval die vermeintlichen Stars künftiger Sessionen präsentiert.
  • Doch nur wenige Witze zündeten, obwohl die Nachwuchskarnevalisten eigene Coaches haben.
  • Die wahren Stars von morgen haben längst andere Sprungbretter wie die Kajuja auserkoren. Das Festkomitee hat die Entwicklung verschlafen, kommentiert unser Autor.

Ach du liebes Komitee. Was war das denn? Dieser Vorstellabend sollte die Präsentation von einem und mehr Jahren Arbeiten mit den jecken Talenten sein? Dann haben die Trainer, Coaches und Experten unter dem Dach der Akademie des Festkomitees aber ganz gewaltig ihr Ziel verfehlt. Viele junge Bands vertrauen schon lange nicht mehr auf die Nachwuchsförderer des Komitees und schließen sich der Kajuja an. Einige Musiker und Sänger wie Rootsqueen (Reggae) , King Loui (Disco-Funk) und Kempes Finest (Rock/Pop) haben auch ohne oder trotz des Komitees ihren eigenen Stil gefunden.

Urkunde statt Entwicklung

Andere haben sich in der dreijährigen Ausbildung, die mit einer Urkunde belohnt wurde, einfach nicht weiterentwickelt. Im Gegenteil. Bei Kappes & Co ist aus den frischen Krätzjen der Anfänge nicht viel geblieben, Rednerin Anika Marten hat sich als „Annemie Krawtschak“ eher von Jahr zu Jahr verschlechtert, und das Duo „Woosch un Wööschje“ stagniert. Warum hilft denen keiner, zündende Pointen zu finden?

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„Wir unterstützen bei Kostümauswahl und Bühnenpräsentation“, heißt es seitens einiger Coaches. „Für die Inhalte der Reden sind wir nicht zuständig.“ Ja, wer dann? Und warum sagt keiner einem Bütten-Neuling, dass er seinen Vortrag auch vorzeitig beenden kann, wenn er merkt, dass er nicht ankommt, und lässt ihn stattdessen weiter scheitern? 

Alles zum Thema Festkomitee Kölner Karneval

Da braucht man sich über das nachlassende Interesse des Publikums nicht zu wundern. So ist man mit der Veranstaltung schon vom Satory über die Flora in den Wartesaal umgezogen. Wenn sich nichts ändert, reicht künftig das Foyer des Hänneschen-Theaters oder das Bickendorfer Büdchen. In jedem Fußballverein hätte man solche Trainer und Experten längst entlassen. An diesem Montag ist Jahreshauptversammlung des Festkomitees und der angeschlossenen KGs. Die Arbeit von Akademie und Literarischem Komitee steht da nicht auf der Tagesordnung – nicht einmal unter Verschiedenes. 

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