Finanzprobleme in den VeedelnKölner Zugleiter planen neues Gremium

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Jonas Hartung, Simon Schwieren und  Michael Siegenbruck schauen in die Kamera

Die Zugleiter Jonas Hartung aus Kalk, Simon Schwieren aus Rodenkirchen und Michael Siegenbruck aus Zollstock (v.l.) wollen sich besser vernetzen.

Um die Durchführung der Kölner Veedelszüge zu sichern, wollen mehrere Zugleiter eine Interessengemeinschaft gründen.

Schon in wenigen Tagen, wenn die Veedelszüge gelaufen sind, beginnen in Zollstock bereits die Planungen für die kommende Session. Hier soll noch im März eine konstituierende Sitzung interessierter Zugleiter stattfinden. Ziel ist die Gründung einer Interessengemeinschaft (IG).

Nach der Kritik am Festkomitee von Zugleiter Simon Schwieren aus Rodenkirchen, der sich mehr Unterstützung wünscht, trafen Zugleiter aus Porz, Kalk und Zollstock mit Schwieren zusammen. Mit der neuen IG soll das Karnevalsmotto 2020, „Et Hätz schleiht em Veedel“, aufgegriffen werden. „Nicht als Kritik am Festkomitee, sondern weil wir uns untereinander vernetzen müssen. Wir brauchen mehr Zusammenhalt in den Veedeln“, sagt Jonas Hartung, seit diesem Jahr Zugleiter in Kalk. Was die Zugleiter eint: große Finanzprobleme.

Veedelszüge: Zugleiter wollen sich besser vernetzen

700 Zugteilnehmer gehen in Kalk kostenfrei mit. „Wir waren erschrocken, in welch luftleerem Raum wir einen Zug organisieren“, sagt Hartung, der deshalb eine eigene IG unterstützt. Gemeldet haben sich auch Geschäftsleute und Stimmen aus der Politik. Hartung sieht in den Veedelszügen eine ganz klare Funktion. „Sie sorgen für den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen, pflegen das Brauchtum mit eigenen Traditionen und bieten ein niederschwelliges Angebot der Teilhabe und Partizipation direkt vor der eigenen Haustür.“

Die Flyer für den Kalker Zug werden in fünf Sprachen gedruckt. Am Wochenende waren Vereinsmitglieder wie in vielen anderen Veedeln auch unterwegs, um private Spenden zu sammeln. Die Finanzen sind in den meisten Veedeln ein Problem. Insgesamt werden die Veedelszüge mit 90.000 Euro von der Stadt bezuschusst, mit 10.000 Euro je Bezirk. Die Verteilung der Förderung erfolgte innerhalb der Bezirke. Die Vereine mussten bei den jeweiligen Bezirken Anträge stellen. „Uns wäre es lieber, wir könnten den Zug bewerben, dann hätten wir eine Sorge weniger. Wir laufen finanziell auf der letzten Rille“, sagt Michael Siegenbruck aus Zollstock.  

Das Festkomitee zeigt sich indes offen gegenüber einer IG der Zugleiter. „Grundsätzlich begrüßen wir es, wenn sich die Leiter von Veedelszügen eine Organisationsform geben“, sagt Sprecher Michael Kramp auf Anfrage. „Das macht interne Abstimmungen zwischen den Zugleitern, aber auch mit uns und der Stadt Köln sicher leichter.“

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