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Kette von Störungen in KölnFahrgäste der KVB erleben eine schwierige Woche

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Zurzeit ist der Betrieb der Bahnen besonders häufig beeinträchtigt.

Zurzeit ist der Betrieb der Bahnen besonders häufig beeinträchtigt.

Köln – Die Fahrgäste der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) erleben eine schwierige Woche. Insbesondere die Bahnen der Linien 3, 4, 16 und 18 fahren nur selten im Takt – auch am Donnerstagmorgen gab es im Bereich des Innenstadttunnels ein Verkehrschaos. Die Züge steckten zwischen Barbarossaplatz und Dom/Hauptbahnhof fest und reihten sich wie an einer Perlenkette auf. Die KVB meldete auf den Informationstafeln an den Haltestellen zwar „mehrere Störungen“, die zu Verspätungen führten, lieferte aber keine schlüssige Erklärung, was denn genau vorgefallen war.

Ein KVB-Sprecher sagte auf Anfrage, dass der Fahrer eines Lkw an der Moselstraße um 5.52 Uhr einen Teil der Oberleitung abgerissen hatte, weshalb die Bahnen zunächst nicht weiterfahren konnten. Die Linie 18 musste daher zwischen Eifelwall und Barbarossaplatz getrennt werden. KVB-Techniker hatten die Oberleitung erst gegen 8.34 Uhr repariert und somit die Störung beseitigt. Der Zwischenfall hatte dennoch erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr. „Es dauert in der Regel mehrere Stunden, bis die Bahnen wieder im üblichen Takt unterwegs sind“, sagte der KVB-Sprecher. Erschwerend kam hinzu, dass es in dieser Zeit zudem am Appellhofplatz einen internistischen Notfall gab.

Wie berichtet, ist der Betrieb zurzeit besonders häufig von Störungen betroffen. Allein im Oktober und November zählte das Unternehmen 316 Betriebsstörungen. In der ersten Dezemberwoche lief es besonders schlecht, und es kam sowohl morgens als auch abends zu vielen Verspätungen.

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Bessere Information der Fahrgäste

Die KVB hat angekündigt, die Fahrgäste ab Januar zumindest besser über Probleme und Störungen informieren zu wollen. Dann sollen die LED-Tafeln an den Haltestellen mit Hilfe einer neuen Software verbessert werden. Auf lange Sicht will die KVB das gesamte System austauschen, um den Service für die Kunden zu verbessern. Auch der Fuhrpark, der zum Teil stark veraltet und störanfällig ist, soll in den kommenden Jahren erneuert werden, damit weniger Bahnen als zurzeit ausfallen. So sollen 2021 neue Hochflurbahnen in Betrieb gehen.

KVB-Kunden haben unterdessen festgestellt, dass die Bahnen der Linien 3, 4, 5, 16 und 18 im Innenstadttunnel zwischen den Haltestellen Dom/Hauptbahnhof und Neumarkt auffällig langsam unterwegs sind, obwohl das Unternehmen dort erst kürzlich die Gleisanlage ausgetauscht hatte. „Möglicherweise hängt das mit der dichten Abfolge von Bahnen zusammen, die den Innenstadttunnel durchfahren“, sagte der KVB-Sprecher. In diesem Fall werde dem Fahrer ein gelbes Warnsignal angezeigt, das darauf hinweise, dass am nächsten Signal möglicherweise ein Rotlicht zu erwarten sei. „Es kann sein, dass die Fahrer dann besonders vorsichtig sind und deshalb nur langsam durch den Tunnel fahren“, so der Sprecher. Ein Zusammenhang mit der Erneuerung der Trasse sei nicht nachvollziehbar.

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