Familien in KölnSo kinderreich sind die 86 Kölner Stadtteile

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60 Kinder an der Montessori-Schule Gilbachstraße. 

Köln – In Köln leben 175.063 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre. Das ist ein Anteil von 16,2 Prozent aller Menschen in Köln (Stand: 31. Dezember 2021). Doch wie verteilen sich junge Menschen auf die 86 Kölner Stadtteile? In welchen Veedeln leben die meisten Kinder und Teenager? In welchen Konstellationen wachsen Kölner Kinder auf? In welchen Stadtteilen gibt es die meisten Kitaplätze und wo ist die Betreuungssituation am schlechtesten? Die Auswertung amtlicher Statistiken der Stadt Köln gibt Einblicke in das Familienleben.

Die meisten Kinder leben in Köln-Widdersdorf

Gemessen an der Einwohnerzahl leben die meisten Kinder und Jugendlichen im von riesigen Neubaugebieten geprägten Widdersdorf im Kölner Westen: Der Anteil der unter 18-Jährigen beträgt 26,4 Prozent – und liegt damit weit über dem städtischen Durchschnitt von 16,2 Prozent. Doch auch im flächenmäßig zweitkleinsten Stadtteil Finkenberg ist mit 25,8 Prozent gut jeder Vierte jünger als 18 Jahre.

Die Altstadt hingegen ist kinderarm, was nicht wirklich überrascht, da die Innenstadt generell der Stadtbezirk mit den meisten Single-Haushalten ist. In der Altstadt-Nord leben nur 1274 Kinder und Jugendliche, ihr Anteil an den Einwohnern beträgt lediglich 7,1 Prozent. Ähnlich sieht es in der Altstadt-Süd (8,1 Prozent) und in Neustadt-Nord (10,6 Prozent) aus.

Viele Kölner Kinder wachsen als Einzelkinder auf

Laut Stadt gibt es in Köln rund 560.000 Haushalte, in 103.000 davon wohnen Kinder. In etwas mehr als jedem zweiten Haushalt lebt jeweils nur ein Kind, in 38.000 Haushalten (36,8 Prozent) zwei Kinder, in knapp 13.000 Haushalten wachsen drei und mehr Kinder auf (12,4 Prozent.) Im Vergleich der vergangenen zehn Jahre nimmt die Zahl der Familien mit mehr als zwei Kindern langsam zu.

Die meisten Eltern sind verheiratet

Die überwiegende Mehrheit der Kölner Kinder (65,5 Prozent) wächst bei verheirateten Eltern auf. Fast jedes vierte Kind (22 Prozent) lebt in einem Haushalt mit einem alleinerziehenden Elternteil. 12,4 Prozent der Kinder leben bei unverheirateten Paaren. Das Statistische Informationssystem verrät aber nichts über die Vielfalt der Lebensmodelle – etwa darüber, wie viele Kinder bei gleichgeschlechtlichen Paaren oder in Patchworkfamilien groß werden.

Die meisten Alleinerziehenden wohnen in Buchforst

Im stadtweiten Ranking verzeichnet das als Reichenviertel geltende Hahnwald mit 85,2 Prozent die höchste Quote der Kinder von Eltern mit Trauschein. Dort wachsen hingegen nur 12,2 Prozent der Kinder bei Alleinerziehenden auf. Stadtweit ist das der zweitniedrigste Wert (nur Lövenich liegt mit 11,3 Prozent darunter). Die meisten Kinder alleinerziehender Eltern wohnen in Buchforst (32,6 Prozent), Chorweiler und Bocklemünd/Mengenich (je 31,7 Prozent).

Nicht überall gibt es genug Kita-Plätze

Auch die Betreuungssituation gestaltet sich in den einzelnen Veedeln sehr unterschiedlich: 96,5 Prozent der Kinder ab drei Jahren haben einen Platz in einer Kita. Besonders niedrig ist diese sogenannte Versorgungsquote in Heimersdorf (29,7 Prozent), wo es nicht einmal für jedes dritte Kind einen Kita-Platz in der Nähe gibt, gefolgt von Libur (37,9 Prozent) und Lind (40,1 Prozent). Eine regelrechte Überversorgung hingegen gibt es in Gremberghoven (218 Prozent), Elsdorf (189,2 Prozent) und in der Altstadt-Nord (160,4 Prozent). Die Versorgungsquote für Kinder, die drei Jahre und jünger sind, liegt stadtweit bei 46,8 Prozent – das heißt diese Kinder haben einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagespflege. Im stadtweiten Vergleich bildet Immendorf mit 8,5 Prozent das Schlusslicht. Auch in Lind (20,9 Prozent) und Heimersdorf (21,4 Prozent) steht es schlecht um die Kleinkindbetreuung.

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Im Jahr 2021 wurden 11.127 Kölner Kinder geboren. Die Fertilitätsrate – das ist die durchschnittliche Zahl der Kinder, die eine Frau zur Welt bringt – der Kölnerinnen betrug 1,32. Besonders hoch war sie in den Porzer Stadtteilen Finkenberg (2,28 Prozent), Gremberghoven (2,10) und Elsdorf (1,99), besonders niedrig hingegen in der Altstadt-Nord (0,91) und Altstadt-Süd (0,99) sowie in Müngersdorf (1,02). Bei der Geburt ihres ersten Kindes waren die Kölnerinnen im Durchschnitt 32 Jahre alt. Besonders jung waren Mütter mit 25,3 Jahren in Libur, mit 26,2 Jahren Meschenich und mit 26,7 Jahren in Finkenberg. In Marienburg hingegen waren Frauen bei der Geburt des ersten Babys im Schnitt 34 Jahre alt, in der Neustadt-Süd 34,2 und in der Altstadt-Nord 34,5 Jahre alt.

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