Kommentar zum KlinikverbundKonzept ist ein Meilenstein mit großen Chancen für Köln

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Bettenhaus Klinik Bause

Das sogenannte Bettenhaus (Hintergrund) der Uniklinik Köln.

Der Kölner Traum von einer „Charité des Westens“, also dem Verbund aus Uniklinik und städtischen Kliniken, scheint durchaus Realität werden zu können. Das von beiden potenziellen Partnern erarbeitete Betriebskonzept liest sich beinahe euphorisch.

Für den Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Köln, aber auch für die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung, gibt es im Rahmen des vorgeschlagenen Stiftungsmodells viele Vorteile. Die Rede ist von 160 zusätzlichen Vollzeitstellen in den städtischen Krankenhäusern einerseits und einem Ausbildungszentrum von bundesweiter Bedeutung mit etwa 2300 Plätzen am Standort Merheim andererseits.

Expertise von Kölner Professoren bundesweit gefragt

Mit zusätzlich bis zu 350 Stellen in der Forschung und mit Synergiepotenzialen im zweistelligen Millionenbereich könnte der Klinikverbund tatsächlich zu einem „Medizin-Leuchtturm“ für Köln und das Rheinland werden. Wie wichtig es für eine Metropolregion ist, Spitzenmedizin anbieten zu können, zeigt gerade die Corona-Pandemie: Die Expertise von Kölner Professoren findet bundesweit Gehör und wird sehr geschätzt.

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Keine Frage: Die Verhandlungspartner von Uniklinik und Stadt haben mit dem vorgelegten Betriebskonzept gute Arbeit abgeliefert. Einziger Kritikpunkt: Es hat geschlagene drei Jahre gedauert, bis sich alle Beteiligten auf eine tragfähige Lösung einigen konnten. Der erste Vorstoß von Oberbürgermeisterin Henriette Reker stammt aus dem Dezember 2017. Das jetzt vorgelegte Papier könnte dennoch wegweisend sein – und auch die Zukunft der chronisch defizitär arbeitenden städtischen Kliniken sichern. Der Ball liegt nun bei der Landesregierung in Düsseldorf. Als Eigentümer der Uniklinik hatte das Land das Betriebskonzept eingefordert, um über die nächsten Schritte zu beraten.

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Die Zeit drängt. Denn Köln steht mit seinen Überlegungen im harten Wettbewerb. In Baden-Württemberg planen die Uniklinik Heidelberg und die Kliniken Mannheim ein ähnliches Szenario, massiv unterstützt von der Landesregierung. Das Rennen um den wichtigsten Klinikverbund im Westen Deutschlands ist eröffnet. NRW darf die einmalige Chance, die sich Köln bietet, nicht verstreichen lassen.

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