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„Aufruf von 70+“Kölnerinnen und Kölner stellen sich gegen Aufrüstung

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Soldaten der Bundeswehr stehen auf dem Appellplatz.

Der Bundestag hat am Freitag für ein neues Wehrdienstgesetz gestimmt. (Symbolbild)

60 Kriegs- und Nachkriegskinder des Zweiten Weltkrieges aus Köln haben einen Aufruf gegen Militarisierung und Kriegsdienst veröffentlicht.

Insgesamt 60 Kölnerinnen und Kölner im Alter von 70 und mehr Jahren haben sich zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen Aufrüstung zu setzen. Mit dem „Aufruf 70+“ stellen sie sich gegen Militarisierung und Kriegsdienst. Unter den 60 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern befinden sich unter anderem Klaus von Wrochem, Christoph Butterwegge und Martin Stankowski.

„Wir sind entsetzt über die Leichtfertigkeit, mit der heute eine beispiellose Aufrüstung betrieben und über einen europäischen oder sogar Weltkrieg phantasiert wird“, heißt es in dem Schreiben. „Schon jetzt haben die Kriege um die Ukraine und um Gaza Hunderttausende massakriert und ganze Regionen dem Erdboden gleichgemacht.“ Die Gruppe fordert Diplomatie: „Wer angesichts der stattfindenden und der drohenden Kriege behauptet, Frieden und Friedensdiplomatie seien unmöglich, begeht ein Verbrechen. Wer behauptet, Aufrüstung sei alternativlos, ist dumm oder lügt.“

Bundestag stimmt für neues Wehrdienstgesetz

Der Aufruf warnt auch vor weitreichenden Konsequenzen. Schon jetzt werde „viel zu vieles dem Aufrüstungskurs geopfert: Ehrlichkeit, soziales Miteinander, Rechte von Frauen und queeren Menschen, Solidarität mit den Schwächeren, Gleichberechtigung von Zugewanderten, Kunst und Kultur und am Ende Umwelt und Natur.“

Am Freitag hatte der Bundestag für die Einführung eines neuen Wehrdienstes gestimmt. Ab dem 1. Januar sollen Männer ab dem Geburtsjahr 2008 zu Auskunft und Musterung verpflichtet werden. Die Entscheidung für den Wehrdienst soll aber freiwillig bleiben. (tli)