Kölner Politik beschließt PrüfungBekommt die Hohenzollernbrücke eine Rampe nach niederländischem Vorbild?

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Eine Fahrrad- und Fußgängerrampe in Utrecht

Die Rampe in Utrecht, an der sich die Verwaltung für die Hohenzollernbrücke orientieren soll

Um die Situation an der Hohenzollernbrücke zu verbessern, nimmt sich die Kölner Politik ein Vorbild an Utrecht. 

Die Hohenzollernbrücke könnte eine moderne Rampe für Fahrräder und Fußgänger bekommen, die direkt ans linksrheinische Ufer führt. Der Verkehrsausschuss hat die Stadtverwaltung bei seiner Sitzung am Dienstag beauftragt, die Umsetzung eines entsprechenden Baus zu prüfen. Als Vorbild soll demnach ein Bau in Utrecht herhalten, bei dem eine Rampe mit einer vergleichsweise leichten Neigung und Fahrradschiene installiert ist. Am Ende der Rampe fährt ein Aufzug, sodass der Weg zum Rheinufer barrierefrei ist.

Die Politik fordert in der Sache Tempo von der Verwaltung. „Die verschiedenen Varianten sollen auch im Hinblick auf ihre Realisierbarkeit und den jeweiligen Zeithorizont bewertet werden“, heißt es. Vorausgegangen war die Absage an eine Rampe von der Hohenzollernbrücke zum Breslauer Platz. Diese Idee wurde 2020 von der Verwaltung abgeschmettert. Der Grund: Die Deutsche Bahn plant zwei zusätzliche Gleise am Hauptbahnhof. Sobald der Bau startet, müsse die Rampe ohnehin wieder abgebaut werden. Für ein Provisorium sei der Bau zu aufwendig.

Bau wäre für Kölner Radfahrer „auf jeden Fall eine Verbesserung“

Damit die wenig zufriedenstellende Verkehrssituation in zentraler Lage nicht bestehen bleibt, bis die Bahn ihre Gleiserweiterung abgeschlossen hat, soll die Verwaltung nun zumindest vorab den Zugang zum Rheinufer verbessern. Nach den Gleisarbeiten soll der Zugang in Richtung Breslauer Platz langfristig optimiert werden. Die Anbindung müsse in zwei Schritten erfolgen, heißt es von der Politik. „Bereits heute kann man eine barrierefreie Anbindung zur Rheinuferpromenade realisieren, zu der dann Ende des Jahrzehnts die Rampe zum Breslauer Platz hinzugefügt werden kann“, so die Vorlage der FDP, der im Ausschuss eine breite Mehrheit zugestimmt hat.

Für Radfahrer könnte die Situation mit einer Umsetzung des Utrechter Modells verbessert werden, meint Reinhold Goss, ehrenamtlicher Fahrradbürgermeister von Köln: „Mit dieser fahrradfreundlichen Konstruktion wäre vielen Menschen geholfen. Es wäre auf jeden Fall eine Verbesserung“, sagte Goss dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Auch würde die Konstruktion laut Goss dazu führen, dass sich die Situation auf der Südseite der Brücke entspannen würde, wo sich aktuell viele Radfahrer an den Fußgängern vorbeischlängeln, um die Brücke möglichst schnell zu verlassen.

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