Interaktive KarteDas sind die größten Kölner Bauprojekte der kommenden Jahre

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Was und wo wird in Köln gebaut? Unsere Grafik zeigt es.

Köln – Die großen Bauprojekte unter städtischer Beteiligung kosten insgesamt rund 440 Millionen Euro mehr als zuletzt geplant. Die 102 Großbauvorhaben, die derzeit bereits entstehen oder geplant sind und die Stadtverwaltung auf Anfrage der Fraktion Die Linke aufgelistet hat, haben nach aktueller Prognose ein Gesamtvolumen von 4,2 Milliarden Euro. Als die politischen Gremien den letzten Planungsbeschluss zu den Projekten gefasst haben, hatte die Verwaltung für diese 102 Projekte rund 3,76 Milliarden Euro veranschlagt.

Demnach haben sich 46 Projekte verteuert, bei 21 gab es keine Kostenveränderung. Drei Vorhaben werden vermutlich günstiger, darunter die Generalsanierung der Feuerwehrzentrale an der Scheibenstraße, für die die Stadt mit etwa einer halben Millionen Euro weniger rechnet.

Bauprojekt Feuerwehr

Die Feuerwehrzentrale an der Scheibenstraße

Bei 32 Projekten sind die Baukosten laut Verwaltung nicht genau zu beziffern, weil die genaue Bauausführung noch nicht feststeht. So ist etwa bei der geplanten Ost-West-Stadt-Stadtbahn derzeit unklar, ob sie ober- oder unterirdisch fahren soll. Eine Tunnellösung würde mehr kosten. Erst vor kurzem bekannt gewordene Kostenveränderungen sind in der Liste noch nicht aufgeführt. So ist etwa die Sanierung von Oper und Schauspiel mit 562 Millionen Euro verzeichnet, inzwischen wird jedoch mit Kosten in Höhe von bis zu 644 Millionen Euro kalkuliert.

Die Verwaltung begründet die Preissteigerungen unter anderem unvorhersehbaren Mängeln an der bestehenden Bausubstanz, notwendigen Änderungen der Bauausführung, Bauverzögerungen oder gestiegene Material- und  Personalkosten. Auch die Corona-Pandemie hat die Vorhaben verteuert, erläutert die Stadt. In den vergangenen Monaten hätten Firmen, die sich um einen Auftrag beworben haben, wegen der „wirtschaftlichen Unsicherheit ihre Preise zusätzlich angehoben.“ So lägen aktuelle Angebote um bis zu 30 Prozent über dem ursprünglich kalkulierten Preis.

Jörg Detjen, Ratsmitglied der Linken-Fraktion, mahnt eine zuverlässigere Planung der Großbauprojekte an. „Das heißt aber auch, dass der Rat erst später im Planungsprozess entscheidet, ob überhaupt gebaut werden soll – nämlich dann, wenn verlässliche Pläne und Kostenschätzungen auf dem Tisch liegen.“ Die vorgelegten Zahlen mit den Verteuerungen und Verzögerungen zeigten überdies, „dass die Kölner Bauverwaltung nicht genügend qualifiziertes Fachpersonal für Leitung großer Bauprojekte hat", sagt Heiner Kockerbeck, Fraktionssprecher der Linken und Mitglied des Bauausschusses.

Bauprojekt Heliosschule

Nur eines von zahlreichen Schulbauprojekten: die Heliosschule

Auf unserer interaktiven Köln-Karte finden Sie eine Auswahl der 102 Großprojekte unter städtischer Beteiligung mit Informationen zu Kosten- und Zeitplanung – auf Basis der von der Stadt vorgelegten Liste. Neben den prominenten Vorhaben wie Oper, Nord-Süd-Stadtbahn oder die Archäologische Zone mit dem Jüdischen Museum fällt auf, dass viele Vorhaben in der Tabelle der Stadtverwaltung Schulsanierungen oder –neubauten sind. Auch von diesen haben wir eine subjektive Auswahl getroffen. Zoomen Sie sich mit Finger oder Maus in und aus der Karte und erfahren sie mit einem Klick auf die Baustellenschilder, welche Projekte in Arbeit sind und wie der Stand ist. Es kann einige Sekunde dauern, bis die Karte geladen ist.

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