Projekt „Fellheldinnen“Ehrenfelder dokumentieren Plüschtier-Geschichten im Netz

Lesezeit 2 Minuten
Fellheldinnen-Plakate in der Heliosstraße

Fellheldinnen-Plakate in der Heliosstraße

Ehrenfeld – Ob Teddybären, Löwen oder kleine Schweinchen aus Plüsch – für viele Kinder sind ihre Kuscheltiere wichtige Wegbegleiter, die ihnen das Heranwachsen bereichern und verschönern. Für Philipp Rose war dieser spezielle Gefährte ein Krokodil aus Stoff, das auf den Namen „Django“ hörte und stets an seiner Seite war.

Inzwischen ist Rose erwachsen und sein Plüschkrokodil im Laufe der Zeit abhanden gekommen. Dennoch erinnert sich der 38-Jährige immer wieder gerne an die gemeinsame Zeit zurück.

Ein Denkmal setzen

Um Django und den anderen „Stars der Kindheit“ ein Denkmal zu setzen, hat der Designer gemeinsam mit dem Fotografen Alexander Seichter nun das Projekt „Fellheldinnen“ ins Leben gerufen: Die beiden Freunde lichten die Lieblingsplüschtiere von Kindern und Erwachsenen ab, ergänzen die Fotos um persönliche Geschichten der Besitzer und stellen die Sammlung ins Internet: „Stofftiere sind für viele Kinder ein Anker und eine Schulterstütze“, so Rose, „wobei manche Menschen sie auch ins hohe Alter hinein behalten.“

Immerhin seien mit den Stofftieren unendlich viele Erinnerungen verbunden – an gemeinsame Abenteuer, die Leichtigkeit des Kindseins oder auch traurige Stunden, in denen die kuscheligen Gefährten Trost und Ablenkung spendeten – so wie aktuell während der Corona-Krise. Und die kann vor allem auch für die Jüngsten unserer Gesellschaft sehr bedrückend sein: „Die Stofftiere aber führen die Kinder treu und zuverlässig durch die Isolation und Einsamkeit“, sagt Rose.

Inzwischen zieren die Fotografien der Kuscheltiere aber nicht nur die digitale Galerie des Projektes, sondern auch Plakatflächen in Ehrenfeld: „Eigentlich war die Aktion als Poster-Workshop für Kinder geplant, nun aber ist daraus auch eine kleine urbane Ausstellung geworden“, sagt der Designer.

Finanziert wurde das Projekt des Designer-Fotografen-Duos Rose und Seichter bisher durch ein Stipendium des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft, die nächste Posterserie wird am Dienstag, 16. März, in Ehrenfeld plakatiert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Danach ist die Förderung zwar beendet, Rose und Seichter aber wollen das Projekt auf ihrer Website weiterverfolgen. Um ihre Sammlung zu vergrößern, suchen sie daher nach Menschen, die ihre aktuellen oder ehemaligen Kuscheltiere fotografieren lassen – und eine Anekdote dazu erzählen möchten: „Mitmachen können alle, die etwas über ihren Kindheitsliebling aus Stoff, Plüsch oder auch Plastik zu erzählen haben.“

KStA abonnieren