WasseramselwegErste Gesamtschule in Lindenthal soll in drei Schritten eröffnet werden

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Die Animation des Gebäudes "Snake", das im Sommer 2019 die neue Gesamtschule aufnehmen wird.

Die Animation des Gebäudes "Snake", das im Sommer 2019 die neue Gesamtschule aufnehmen wird.

Köln-Vogelsang – Aktuelle Münzen, Tageszeitungen und Urkunden gehören in die Kupferkapsel eines Grundsteins. Das Bürogebäude "Snake" am Wasseramselweg weist darüber hinaus eine Besonderheit auf. In seinem Grundstein ruht eine Anstecknadel mit dem Wappen von Ehrenfeld. Es ist ein Exemplar der "Ehrennadel", die der Bezirksbürgermeister normalerweise an verdiente Persönlichkeiten verleiht.

Ausnahmsweise steckte Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges sie in die Kapsel und freute sich, dass seine Lindenthaler Kollegin Helga Blömer-Frerker nichts Vergleichbares aus ihrem Bezirk beisteuern konnte. Gemeinsam war beiden dennoch die Zufriedenheit über die gute Kooperation beim Weg zur ersten Lindenthaler Gesamtschule auf Ehrenfelder Gebiet.

Helga Blömer-Freker (3.v.r.) unterzeichnet die Erinnerungsurkunde.

Helga Blömer-Freker (3.v.r.) unterzeichnet die Erinnerungsurkunde.

Zusammen mit den beiden Politikern legten Schuldezernentin Agnes Klein und Bauunternehmer Anton Bausinger den Grundstein für das Gebäude, das schon im kommenden Sommer bezugsfertig sein soll und vom Schuljahr 2019/20 an für fünf Jahre eine neue Gesamtschule aufnehmen soll.

Genug Platz für die Jahrgangsstufen

Die Schule ist vor allem als Angebot für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtbezirk Lindenthal gedacht. Dort hat sich für das schon seit 2011 angedachte Gesamtschulprojekt keine geeignete Fläche gefunden. Wenige hundert Meter hinter der Grenze zum Nachbarbezirk Ehrenfeld fand sich schließlich ein Areal. Die Bezirkspolitiker frohlockten sogar über die Aussicht auf eine weitere Gesamtschule. Und mit dem Bauunternehmer Anton Bausinger war auch gleich ein kreativer Bauherr zur Stelle.

Das dreigeschossige "Snake"-Gebäude bietet 6800 Quadratmeter Fläche und 53 Tiefgaragenplätze. "Es ist ein multifunktionales Gebäude und es kann auch Schule", versicherte Anton Bausinger, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Friedrich Wassermann. Es sei Platz genug vorhanden für die Jahrgangsstufen fünf bis zehn der sechszügigen Gesamtschule.

Bausinger erklärte auch den ungewöhnlichen Namen "Snake" für das Gebäude. Übersetzt heißt es "Schlange". Man sei darauf gekommen, weil die künftige Klinkerverkleidung so ausgeführt wird, dass der Eindruck entsteht, als sei das Gebäude von Schlangenhaut umgeben. Es wird etwas erhöht zum Straßenniveau liegen. Die drei Zugänge in das Gebäude werden mit Rampen und Treppenanlagen ausgestattet, damit die Kriterien der Barrierefreiheit erfüllt sind.

Schule wird barrierefrei gebaut

Auch an die Sicherheit wurde gedacht: Noch vor wenigen Tagen, so Bausinger, seien die Pläne für das Gebäude verändert worden. Die Breite der Fluchtwege sei auf den künftigen Schulbetrieb hin ausgelegt worden. Damit die Schüler im Ernstfall in Gruppen das Gebäude verlassen können, müssen die Wege breiter angelegt sein als bei einer reinen Büronutzung.

"Wir haben volles Vertrauen, dass es funktionieren wird", sagte Schuldezernentin Agnes Klein. Die Umsetzung der ersten Lindenthaler Gesamtschule könne beispielhaft für weitere Schulprojekte sein, sagte Klein. Köln benötige aktuell 41 neue Schulbauten.

Die Baugrube am Wasseramselweg ist schon ausgehoben.

Die Baugrube am Wasseramselweg ist schon ausgehoben.

Den rund 50 Gästen beim Festakt auf der Baustelle beschrieb sie kurz den "Dreisprung" auf dem Weg zur neuen Schule. Der Schulbetrieb startet nach den Sommerferien 2018 zunächst in Containern, die ebenfalls am Wasseramselweg stehen. Unmittelbar daneben befindet sich das Gebäude einer ehemaligen Tennishalle. Dort werden eine Mensa und Sportmöglichkeiten geschaffen.

Der zweite Sprung besteht im Umzug in das jetzt begonnene Bürogebäude, das im Sommer 2019 fertig sein soll. Hier wird die Gesamtschule mit jedem neuen Schuljahr "wachsen". Für den Unterricht stehen Fach- und Differenzierungsräume, sowie Angebote für den Ganztagsbereich und Lehrerbüros zur Verfügung.

Währenddessen wird am heutigen Containerstandort die endgültige neue Vogelsanger Gesamtschule gebaut. Sie soll zum Schuljahr 2024/25 fertiggestellt sein. Darin ist dann Platz für sechs Züge in den Jahrgangsstufen 5 bis 10. Und weitere fünf Züge der Jahrgangsstufen 11 bis 13. Außerdem sind eine Einfach- und eine Dreifachturnhalle geplant.

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