„Übertragungsrisiko sehr gering“Erstmals Kind in Köln mit Affenpocken-Virus infiziert

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Klassenraum_dpa

Wegen der Affenpocken-Infektion wurden an der betroffenen Schule bislang keine Maßnahmen notwendig. (Symbolbild)

Köln – Erstmals wurde ein Kind in Köln positiv auf das Affenpocken-Virus getestet. Dies geht aus einem Schreiben des Gesundheitsamtes vor, das an die Mitarbeitenden der Schule des Kindes und die Eltern der Mitschüler geschickt wurde. Das Kind ist 12 Jahre alt.

„Die Kontaktsituation machte keine Maßnahmen an der Schule erforderlich“, teilte eine Stadtsprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Das aufgesetzte Schreiben bestätigt diese Auskunft. Weil „nach sorgfältiger Recherche“ keine engen Kontakte mit Ansteckungsrisiko zu anderen Schülerinnen oder Mitarbeitern bekannt geworden ist, seien neben der Quarantäne des Kindes vorerst keine Maßnahmen notwendig, heißt es in dem Brief. „Wir stufen das Übertragungsrisiko als sehr gering ein.“

Affenpocken in Köln: Zahl der Infektionen ist rückläufig

Dennoch weist das Gesundheitsamt die Eltern auf Anzeichen für eine Infektion hin: Noch vor möglichen Hautveränderungen können unspezifische Symptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Nachtschweiß oder Abgeschlagenheit auftreten. Die Symptome können innerhalb von fünf bis 21 Tagen nach dem Kontakt zu einer infizierten Person auftreten.

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Insgesamt infizieren sich pro Tag deutlich weniger Kölner als noch vor wenigen Monaten mit dem Virus. Es gab – Stand Dienstag – bisher 379 erfasste Affenpocken-Fälle in der Stadt. Aktuell befinden sich sechs Personen in Isolation, von ihnen muss laut Stadt aktuell niemand im Krankenhaus versorgt werden. Zum Vergleich: Ende Juni waren rund 50 Infizierte zeitgleich in Quarantäne. Die Zahl der Neuinfektionen ist deutlich rückläufig.

Pocken-Impfstoff bietet guten Schutz vor Erkrankung

Einen Schutz vor den Affenpocken bietet eine modifizierte Variante des Pocken-Impfstoffs, die an der Uniklinik sowie an verschiedenen Schwerpunktpraxen in der Stadt gespritzt wird. Laut Ständiger Impfkommission (Stiko) gibt es drei Gründe für eine Impfung. Der erste Grund: enger Kontakt zu einem infizierten Menschen.

Der zweite Grund ist ein prophylaktischer Schutz. Dieser ist beschränkt auf die Risikogruppe – in Deutschland Männer, die Sex mit unterschiedlichen Männern haben. Auf diese Gruppe entfällt auch in Köln ein Großteil der Infektionen. Die dritte Gruppe sind Labormitarbeiter, die sich direkt mit dem Virus beschäftigen und den Erreger dafür freilassen müssen.

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