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Interaktive AusstellungNeues „Museum des Schmerzes und der Liebe“ hat in Köln eröffnet

Lesezeit 5 Minuten
Der Bereich der Liebe mit fröhlichen Geschichten im „Museum des Schmerzes und der Liebe“ mitten in Köln.

Der Bereich der Liebe mit fröhlichen Geschichten im „Museum des Schmerzes und der Liebe“ mitten in Köln.

Im Severinsviertel hat ein Museum eröffnet, das Liebe und Schmerz mit echten Geschichten und Spielen erlebbar macht.

Köln hat ein neues Museum – und das ist alles andere als gewöhnlich. Seit dem 25. April 2025 hat das „Museum des Schmerzes und der Liebe“ im Severinsviertel in der Kölner Südstadt seine Türen geöffnet. Auf 300 Quadratmetern erwarten die Besucherinnen und Besucher über 150 interaktive Stationen, die mit Geschichten von Liebe, Schmerz, Verlust und Hoffnung zum Nachdenken anregen.

Ob beim ersten Date, mit Freundinnen oder allein – hier wird gefühlt, gespielt und geredet. Das Museum ist kein klassischer Ort zum Stillstehen, sondern ein Erlebnisraum, der verbindet.

Das Konzept hinter dem Museum: Geschichten erleben

Hinter dem kreativen Konzept steht Tole Glock, 36 Jahre alt, hauptberuflich Lehrer und seit vielen Jahren leidenschaftlicher Geschichtensammler. „Ich bin in den letzten zehn Jahren sehr viel gereist und habe unterwegs Geschichten aufgeschrieben, die mich berührt oder inspiriert haben – von Freunden, aus Büchern oder auch von Social Media“, erzählt Tole Glock.

Eine der über 150 Stationen ist die Schreibmaschine im Erdgeschoss.

Einer der über 150 Stationen ist die Schreibmaschine im Erdgeschoss.

Doch statt ein Buch über die gesammelten Geschichten zu schreiben, kam ihm die Idee, einen „Ort zu erschaffen, an dem man die Geschichten erleben kann“: ein Museum, das Menschen verbindet und Dates aufregender macht. Das Museum übernimmt dabei die Gespräche, die beim ersten Date oft schwerfallen. Es ist interaktiv und lässt das Eis schneller brechen. So wurde aus der Idee, ein Museum der etwas anderen Art, das seit Kurzem mitten in Köln zum Eintauchen und Entdecken einlädt.

Über 150 Stationen und Geschichten auf drei Etagen entdecken

Das Museum kann auf drei Etagen entdeckt und erlebt werden. Es gibt keinen festen Rundgang, Besucher und Besucherinnen können frei von Station zu Station gehen. „Das macht es entspannter und jeder entdeckt seine persönlichen Highlights“, sagt Tole Glock.

Im Erdgeschoss teilt sich das Museum in zwei große Bereiche. Zum einen gibt es den bunten „Bereich der Liebe“ mit fröhlichen Geschichten und zum anderen gibt es den „Bereich des Schmerzes“, in dem tiefgründigere Geschichten warten. Dazwischen gibt es immer wieder neutrale Stationen, die zum Innehalten einladen.

Im Schmerz-Bereich gibt es viele tiefgründige Geschichten und Gegenstände zu entdecken.

Im Schmerz-Bereich gibt es viele tiefgründige Geschichten und Gegenstände zu entdecken.

Jede der rund 150 Stationen besteht aus einem Gegenstand – sei es ein Liebesschloss, eine Ritterrüstung oder ein Teddybär – und einer dazugehörigen Geschichte. „Bei jedem Gegenstand findet man eine beigelegte Karte mit einer Geschichte und anschließenden Fragen, die zum Austausch anregen“, erklärt der 36-Jährige. Die Fragen, die zu jeder Geschichte gehören, sind ein wichtiger Teil: Sie reichen von lustigen „Wärst du lieber …?“-Gedanken bis hin zu tiefgehenden Nachforschungen über Liebe, Verlust und persönliche Erfahrungen.

Rund zwei Drittel der Stationen bieten interaktive Möglichkeiten: Mal kann man künstlerisch aktiv werden, mal Rätsel lösen, Mini-Spiele spielen oder per QR-Code an Quizzen teilnehmen. „Bei vielen Stationen kann man direkt mitmachen“, sagt der Erfinder. „Zum Beispiel kann man auf einer alten Schreibmaschine tippen, mit Controllern in der Super-Nintendo-Ecke spielen oder bei der Virtual-Reality-Station in die Welt von Batman eintauchen“.

Super-Nintendo-Ecke im „Museum des Schmerzes und der Liebe“.

Super-Nintendo-Ecke im „Museum des Schmerzes und der Liebe“.

Besonders beliebt sind Aufgaben, bei denen zwei Menschen zusammenarbeiten oder gegeneinander spielen können – geeignet für Paare, Freunde oder Familien. „Viele Besucher wissen nicht, was sie erwartet. Oft werden sie von Freunden oder Partnern mitgebracht und sind danach positiv überrascht“, ergänzt Tole Glock.

Themenwelten: Liebe, Schmerz, Horror & Co.

Im Obergeschoss befinden sich kreative Räume mit Leinwänden und Farben, wo Besucher und Besucherinnen sich künstlerisch austoben können. Hier sollen künftig auch weitere Events wie Schreibabende, Quiz- oder Spielabende sowie Vorträge zu verschiedenen Themen stattfinden.

Im Obergeschoss des interaktiven Museums geht es kreativ zu und man kann sich künstlerisch austoben.

Im Obergeschoss des interaktiven Museums geht es kreativ zu und man kann sich künstlerisch austoben.

Im Keller wartet ein kleiner True-Crime-Bereich mit Horrorgeschichten und ein Schwarzlicht-Raum, bei dem die Geschichten und Aufgaben mit Taschenlampen erkundet werden können – ein kleines Universum voller künstlerischer Malereien und geheimnisvoller Gegenstände.

Vom Kamelle-Büdchen zum Museum der etwas anderen Art

Tole Glock hat das Museum mit viel Liebe zum Detail gestaltet: „Das war früher ein Kamelle-Büdchen, da konnte ich einiges an farbigen Wänden, Tapeten und Böden übernehmen“, erzählt er. „Alles ist ein bisschen verwinkelt“, beschreibt der 36-Jährige das Raumkonzept.

Der Museumsbesuch ist ab 12 Jahren geeignet und dauert in der Regel zwischen zwei und drei Stunden. Tole Glock merkt jedoch an: „Viele schaffen nicht alles an einem Tag und kommen deshalb gerne nochmal zurück.“

Eine weitere Station, bei der die Besucher selbst am Zug sind und gegeneinaner spielen können.

Eine weitere Station, bei der die Besucher selbst am Zug sind und gegeneinaner spielen können.

Das Motto des Museums lautet: „Kunst trifft Wissenschaft – Liebe trifft Schmerz. Ein Ort, der berührt, überrascht und verbindet.“ Doch dem Gründer geht es nicht nur um Geschichten, Spiele und Interaktivität. Er möchte mit dem Museum einen Raum schaffen, in dem sich Menschen wieder näherkommen.

Alltagsgegenstände und Geschichten sollen Menschen verbinden

„Mein Ziel ist, dass die Menschen hier wieder mehr zueinander finden“, sagt er. „In einer Zeit, in der sich die Gesellschaft hin und wieder spaltet, soll das Museum daran erinnern, was uns verbindet: Emotionen, Geschichten, Menschlichkeit. Ich wünsche mir, dass Besucher mit einem positiven Gefühl hier rausgehen – dass sie neue Perspektiven bekommen und merken, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind“, so Tole Glock.

Im Keller befindet sich ein kleiner True-Crime-Bereich mit Horrorgeschichten.

Im Keller befindet sich ein kleiner True-Crime-Bereich mit Horrorgeschichten.

Wer neugierig auf echte Geschichten, ungewöhnliche Objekte und einen Perspektivwechsel ist, der sollte dem Museum einen Besuch abstatten.

Museum des Schmerzes und der Liebe, Alteburger Straße 11, 50678 Köln Öffnungszeiten: Mi & Do: 16 – 21 Uhr, Fr: 16 – 22 Uhr, Sa: 13 – 22 Uhr, So & Feiertage: 13 – 21 Uhr, Mo & Di geschlossen. Aktuelle Zeiten auf Google Maps einsehbar.

Preise: Mo–Do: Erwachsene: 14 € | Studierende & Azubis: 12 € | Schüler (7-17 J.): 8 € | Kinder bis 6: frei | Menschen mit Behinderung: 10 € (Begleitperson frei), Fr–So & Feiertage: Erwachsene: 16 € | Studierende & Azubis: 14 € | Schüler: 10 € | Kinder bis 6: frei | Menschen mit Behinderung: 12 € (Begleitperson frei).