Kommentar zur Kölner KulturGroße Aufgaben für den neuen Dezernenten

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VII Stefan Charles

Stefan Charles ist seit Oktober Kulturdezernent.

Die Hoffnung auf einen Neustart in der Kultur ist gewaltig nach acht bleiernen Jahren unter der weitgehend glücklos agierenden Susanne Laugwitz-Aulbach. Natürlich gab es auch in dieser Zeit große und großartige Kultur in Köln. Doch es fehlte schlicht jemand, der mit Lust und Leidenschaft für Musik und Malerei, für Schauspiel und Oper, für Clubs und Konzerte eintrat. Es fehlte jemand, der für die Kultur lebte. Und der bereit war, auch engagiert für sie zu streiten. Und es fehlte nicht zuletzt jemand, der sichtbar war in der Stadt – natürlich in der Kulturszene selbst, der aber gerade auch bei jenen Menschen für Kunst und Kultur warb, die dem Thema eher fern stehen.

Das alles soll sich nun ändern. Wenn der Stadtrat am kommenden Montag dem Vorschlag der OB (und der CDU, die sich das Vorschlagsrecht für den Posten ausgehandelt hatte) folgt und den Schweizer Stefan Charles zum obersten Kulturmanager der Stadt wählt, verbinden sich jedenfalls jede Menge Erwartungen mit ihm. Sein bisheriges Wirken sollte da kein Hindernis sein, im Gegenteil. Ein Lebenslauf, der sich durch Vielseitigkeit und Neugier auszeichnet, ist nicht die schlechteste Voraussetzung für den Umgang mit einer äußerst vielseitigen Kulturszene.

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Es wartet viel Arbeit auf Stefan Charles. Es gilt ja nicht nur, das aufzuholen, was seine Vorgängerin versäumt hat. Die Stadt muss einen gewaltigen Schritt nach vorne machen, um auch nur in die Nähe jener Metropolen zu kommen, mit denen sie sich zumindest kulturell einst tatsächlich messen konnte. Köln muss seine Oper zu Ende sanieren, um dieses bittere Kapitel positiv abzuschließen. Und Köln muss endlich wieder selbstbewusst zeigen, dass die Stadt Kultur ist und Kultur lebt. Große Aufgaben also für den neuen Dezernenten. Für die ihm jede Menge Erfolg gewünscht sei.

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