„Doppelt so viele Autos wie sonst“Saharastaub führt zu langen Schlangen an Kölner Waschanlagen

Lesezeit 2 Minuten
Schlangen vor der „Mr. Wash“-Waschanlage, die mit einem Sahara-Paket wirbt.

Schlangen vor der „Mr. Wash“-Waschanlage, die mit einem Sahara-Paket wirbt.

Feiner Saharastaub hat sich Anfang April über Kölner Autos gelegt – mit erheblichen Folgen für Waschanlagen und den Stadtverkehr.

Der Saharastaub, der sich Anfang April auf die Autos legte, hat nicht nur für hartnäckigen Schmutz gesorgt, sondern auch für ein Verkehrschaos vor den Autowaschanlagen. „Wir waschen bei uns seit Beginn der Woche 2000 bis 2500 Wagen täglich – doppelt so viele Autos wie sonst“, berichtet Merlin Kayser, Niederlassungsleiter von „Mr. Wash“ in Ehrenfeld. Aktuell bietet die Anlage auf dem Melatengürtel sogar ein spezielles „Sahara-Paket“ für ihre Kunden und Kundinnen an.

Ein rotes Auto steht in der Autowaschanlage.

Zahlreiche Kölner und Kölnerinnen lassen ihr Auto in dieser Woche vom Saharastaub befreien.

Der Andrang sei derzeit so groß, dass regelmäßig der Verkehr auf dem Melatengürtel zusammenbricht. „Wir sehen hier kaum noch die Straße vor lauter Autos“, erzählt Kayser mit einem Schmunzeln im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die ungewohnte Situation bedeute für ihn und seine Mitarbeiter aber vor allem mehr Arbeit, die sie von ihrer eigentlichen Tätigkeit abhält. „Wir müssen uns hier selbst auf die Straße stellen und den Verkehr regeln. Eine Baustelle vor unserer Filiale erschwert die ganze Situation – wir können leider gerade nicht alle potenziellen Kunden bedienen“, sagt Kayser.

Köln: Großer Andrang bei Autowaschanlagen wegen Saharastaub

Ein paar Kilometer weiter ist die Lage nicht ganz so dramatisch. „Ein großes Verkehrschaos ist nicht zu beobachten, da wir hier außerhalb vom Zentrum sind. Seit Montag haben aber auch wir hier einen hohen Kundenauflauf, den wir stemmen müssen. Natürlich ist es für uns Autowaschbetreiber gerade stressiger als sonst, aber das gehört auch dazu“, so Araksi Karanfiloglu, Inhaber der „Interwash Textil Autowaschstrasse“ in Fühlingen. 

Mehr Arbeit bedeute mehr Umsatz, der in der kommenden Woche schon wieder weniger werden könnte: „In der nächsten Woche erwarten wir eine Entspannung der Situation, auch wenn es immer noch voll werden wird“, prognostiziert Merlin Kayser von „Mr. Wash“.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Nach einem Hoch am Wochenende mit voraussichtlich mehr als 20 Grad rechnen die meisten Wettermodelle ab dem Beginn kommender Woche mit einstelligen Temperaturen. Also keine Chance für Saharastaub, der durch heiße Winde von Nordafrika nach Deutschland geweht und dementsprechend nur bei hohen Temperaturen in der Folge von Niederschlägen sichtbar wird.

KStA abonnieren