Zittern um Platz um die EckeGrundschulanmeldungen in Köln starten – wieder Engpässe befürchtet

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Erstklässler von hinten mit ihren Ranzen.

Plätze für Erstklässler sind in Köln Mangelware.

Dieses Jahr hatten ein Drittel der Kölner Grundschulen mehr Anmeldungen als Plätze. Erweiterungen gibt es nun an sechs Kölner Schulen.

Die Anmeldungen für die kommenden Erstklässler stehen bevor. Ab nächster Woche müssen die 10.500 Kölner Kinder, die im kommenden Jahr schulpflichtig werden, in den Grundschulen angemeldet werden. Konkret ist die Anmeldung vom 23. bis zum 27. Oktober in den jeweiligen Schulsekretariaten möglich. Für die betroffenen Kölner Familien geht damit die Zitterpartie los, ob es mit einem Grundschulplatz um die Ecke klappt.

Denn in diesem Schuljahr ist die Schulplatznot, die an den weiterführenden Schulen schon länger ein großes Problem ist, erstmals massiv auch an den Kölner Grundschulen aufgetreten: Dem Grundsatz „Kurze Beine, kurze Weg“, der seit Jahrzehnten Maxime für die I-Dötzchen war, konnte nicht mehr umfassend entsprochen werden: An mehr als einem Drittel der Grundschulen gab es mehr Anmeldungen als Plätze. Um am Ende doch allen Erstklässlern einen Platz anbieten zu können, wurden in 15 Kölner Grundschulen Mehrklassen im Gebäudebestand eingerichtet.

Platzanspruch an der nächstgelegenen Kölner Grundschule

Grundsätzlich dürfen die Eltern frei wählen, bei welcher Grundschule sie ihr Kind anmelden. Auf der Anmeldeaufforderung der Stadt, die den Eltern zugestellt wird, sind allerdings zwei konkrete Grundschulen benannt: die nächstgelegene Grundschule sowie die nächstgelegene katholische Grundschule, die als sogenannte Bekenntnisschule firmiert. Jedes Grundschulkind hat laut Schulgesetz einen Anspruch darauf, die nächstgelegene Grundschule in seiner Gemeinde besuchen zu dürfen, sofern dort genügend Plätze angeboten werden. Nur wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, nimmt die Schule auch weiter entfernt wohnende Kinder auf. Bei einem Anmeldeüberhang an einer Bekenntnisschule haben Kinder, die katholisch sind, bei einer Aufnahme Vorrang gegenüber anderen Kindern.

Im vorigen Jahr hatten angesichts der Platzknappheit viele Eltern das Nachsehen, die ihr Kind nicht an der nächstliegenden Grundschule angemeldet hatten. Aber auch die Anmeldung in der Schule um die Ecke bietet keine Platzgarantie. Für das kommende Schuljahr werden erneut Engpässe erwartet. Daher hat die Stadt bereits im Vorfeld beschlossen, erneut sechs Grundschulen um einen Zug – also eine weitere Eingangsklasse – zu erweitern.

Es handelt sich um die Grundschule Martinusstraße in Esch, die Grundschule Nußbaumerstraße in Neuehrenfeld, die Katholische Grundschule Osterather Straße in Bilderstöckchen, die Grundschule Soldiner Straße in Lindweiler, die Grundschule Annastraße in Raderberg und die Grundschule Geilenkirchener Straße in Braunsfeld. Mit Ausnahme der Schule in Esch soll dies überall durch ergänzende Modulbauten ermöglicht werden.

Außerdem hat der Rat im September beschlossen, die Franziskusschule in Bayenthal von 1,5 auf nun fest zwei Züge zu vergrößern. Besondere Engpässe gab es im vergangenen Jahr in den Stadtbezirken Ehrenfeld und Chorweiler, aber auch in Porz  sowie in Worringen und Roggendorf/Thenhoven, wo zunächst 70 Kinder an den drei Grundschulen leer ausgegangen waren.

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