ContainerdorfIn dieser Woche beginnt der Aufbau der Polizeiwache am Hauptbahnhof

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Vorbereitungen für den Containeraufbau: Die Polizei wird ihre große Wache mitten auf dem Platz errichten.

Köln – Das geplante Containerdorf der Bundespolizei hinter dem Hauptbahnhof nimmt konkrete Formen an. Diese Woche sollen die ersten von insgesamt 29 Containern auf dem Breslauer Platz angeliefert werden, sagte Behördensprecherin Martina Dressler.

Seit ein paar Tagen heben Bagger die Erde aus, damit die unterirdischen Versorgungsleitungen verlegt werden können. Noch dieses Jahr sollen alle Container auf der Ostseite des Platzes gegenüber dem Musical-Zelt aufgebaut sein. Dann beginnt der Innenausbau. „Das wird wohl eine Weile dauern, wir errichten ja eine komplette Polizeidienststelle mit Büroräumen, Gewahrsamsräumen und einer Toilettenanlage“, sagte Dressler. Dieses Jahr wird die Wache wohl nicht mehr in Betrieb gehen.

Containerdorf ist aus Sicht der Behörde unvermeidbar

Insgesamt investiert die Bundespolizei ungefähr 1,5 Millionen Euro in das Projekt. Die Container werden auf zwei Etagen gestapelt bis zu einer Höhe von etwa fünf Metern.

Aus Sicht der Behörde ist das Containerdorf unvermeidbar, weil die bisherige Wache in der Bahnhofspassage sowie die provisorischen Container auf dem Vorplatz zu eng geworden sind.

Ein kleiner Vorgeschmack: Neun Container der Polizei stehen bereits am Bahnhof. Bald werden es 29 sein.

Ein kleiner Vorgeschmack: Neun Container der Polizei stehen bereits am Bahnhof. Bald werden es 29 sein.

Allerdings soll es sich auch bei dem neuen Bau auf dem Breslauer Platz nur um eine vorübergehende Lösung handeln, betont Dressler. In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 will die Bundespolizei in die Räume der bisherigen Buchhandlung Ludwig am Bahnhofsvorplatz einziehen. Dann werden die Container auf dem Vorplatz und auf dem Breslauer Platz wieder verschwinden. Die obere Etage der bisherigen Bahnhofswache in der Passage wird die Bundespolizei auch künftig mieten und als Umkleideraum nutzen. Welcher Mieter im Erdgeschoss einzieht, steht noch nicht fest. Für die Buchhandlung Ludwig, die wegen des Platzbedarfs der Bundespolizei von ihrem angestammten Ort weichen muss, ist mittlerweile ein Lösung gefunden worden.

Buchhandlung kann noch bis Herbst 2020 in Räumen bleiben

Anders als zeitweise befürchtet, wird das traditionsreiche Geschäft auch weiterhin einen Platz im Hauptbahnhof haben. Dies bestätigte der Sprecher der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, Hansgert Eschweiler. Demnach kann die Buchhandlung, deren Mietvertrag ursprünglich bereits zum Ende dieses Jahres auslief, noch bis Herbst 2020 in den bisherigen Räumen bleiben. Anschließend wird sie in die Räume des Mc Cafés nahe Breslauer Platz einziehen.

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Statt ehemals mehr als 700 Quadratmetern stehen der Buchhandlung dann noch 280 Quadratmeter zur Verfügung. „Wir haben aber bereits in den letzten Monaten verkleinert und umstrukturiert“, sagt Eschweiler. Der erste Stock und das Zwischengeschoss sind geschlossen. Die Comic- und Mangaabteilung ist in das Pressegeschäft der Unternehmensgruppe in der Mitte des Bahnhofs verlegt worden. „Wir werden auch weiterhin Lesungen und andere Veranstaltungen anbieten können, trotz der verkleinerten Fläche“, so Eschweiler.

Gerade die Veranstaltungen waren immer ein Markenzeichen der bereits 1948 im Hauptbahnhof eröffneten Buchhandlung. So erlangte Ludwig in den 50er Jahren durch seine „Mittwochsgespräche“ mit illustren Gästen bundesweite Bekanntheit. Als 2017 der Mietvertrag gekündigt wurde, sammelten deshalb tausende Kunden Unterschriften gegen die Schließung.

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