Kehrtwende bei marodem Justizzentrum?Kölner SPD spricht plötzlich doch von Sanierung

Lesezeit 2 Minuten
12082018_AR_Köln_023

Das Kölner Justiz-Hochhaus in Sülz soll für den Neubau abgerissen werden.

Köln – Der Abriss des maroden Kölner Justiz-Hochhauses an der Luxemburger Straße ist beschlossene Sache. Eigentlich. Denn in dem Eckpunktepapier, das am Dienstag im Rathaus von Vertretern der Stadt Köln und des Landes NRW unterschrieben wurde, lassen sich die Beteiligten ein kleines Hintertürchen offen. Darauf bezieht sich offenbar auch die Kölner SPD und spricht von einer Sanierung des Gebäudes.

Kölner SPD: Abwägung zwischen Sanierung und Neubau

„Es muss jetzt sorgfältig abgewogen werden, ob Sanierung oder Neubau die klimaverträglichere Lösung ist. Das muss die Stadtverwaltung nachvollziehbar und transparent darlegen“, teilt der Kölner SPD-Chef Christian Joisten mit. Unabhängig davon halte man an der Forderung nach bezahlbarem studentischem Wohnen fest. „Hier könnte dieser in Uni-Nähe geschaffen werden“, so Joisten.

Karte

In der Anlage des Eckpunktepapiers zeigt die Skizze den erweiterten Planungsraum. Das alte Justizzentrum ist nun Teil des Neubau-Projektes.

Die SPD stiftet mit der Forderung nach Prüfung einer Sanierung nicht unbedingt Verwirrung. So war es Gabriele Willems, Geschäftsführerin des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes, die am Dienstag ebenfalls lediglich von einem Abriss-„Szenario“ gesprochen hatte. Obwohl sie nur Minuten zuvor selbst das Eckpunktepapier unterschrieben hatte, das den kompletten Kahlschlag vorsieht.

Hintertürchen im Behördenpapier „keine Alternative“

Tatsächlich sieht das Eckpunktepapier, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, „lediglich hilfsweise“ die Option einer Kernsanierung des Justiz-Hochhauses vor. Der nächste Satz lautet bereits: „Diese Option stellt keine Alternative dar.“ Am Ende des Papiers heißt es, dass die Beteiligten dieses in dem Bewusstsein unterschrieben hätten, dass hierdurch keine Vorentscheidung getroffen wurde.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Justiz-Beschäftigten betrifft die sich wieder anbahnende Hängepartie aber zunächst nicht. Für sie steht der Umzug aus dem ungeliebten Justiz-Hochhaus bereits fest. In etwa zwei Jahren werden die Bediensteten bereits in ein Interim ausgelagert, in die leerstehenden Räume der alten Arbeitsagentur gleich nebenan. Von dort aus können sie den Hochhaus-Abriss beobachten. Wenn er denn kommt.

KStA abonnieren