Bereich bislang „unzureichend erschlossen“KVB-Linie 13 bekommt zwei neue Haltestellen

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Die Linie 13 bekommt zwei neue Haltestellen.

Die Linie 13 bekommt zwei neue Haltestellen.

Die Stadt hat zwei lange „Durststrecken“ ohne Haltestellen bei der Linie 13 identifiziert und will das ändern. Nun hat die Politik zugestimmt.

Die KVB-Linie 13 bekommt zwei neue Haltestellen. Die Haltestellen sollen entlang der Gürtelstrecke zwischen den Stationen „Neusser Straße/Gürtel“ und „Amsterdamer Straße/Gürtel“ sowie den Haltestellen „Amsterdamer Straße/Gürtel“ und „Slabystraße“ errichtet werden. Die Haltestelle Amsterdamer Straße/Gürtel ist aktuell vergleichsweise isoliert, der Abstand bis zur nächsten Haltestelle in Richtung Nippes beträgt rund 1,3 Kilometer, in Richtung Rhein sogar 1,6 Kilometer. Aus Sicht der Stadt ist der Bereich damit „unzureichend erschlossen“.

Bis die Haltestellen tatsächlich gebaut werden, dauert es aber noch einige Jahre. Der Stadtrat hat 2,3 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2027 freigegeben, in diesem Zeitraum sollen die Haltestellen im Detail geplant und der Bau vorbereitet werden. Klar ist jetzt schon: Die Bahnsteige sollen 60 Meter lang sein und 90 Zentimeter über dem Schienenniveau gebaut werden. An der Niehler Straße sind Aufzüge und Treppen geplant, an der Bolternsternstraße soll es zusätzlich an beiden Bahnsteigen Rampen geben. Es ist davon auszugehen, dass sich die Fahrzeit der Linie 13 durch die beiden neuen Haltestellen um wenige Minuten verlängert.

KVB-Ausbau in Nippes: Grünzug und Radschnellweg parallel in Planung

Neben den beiden Haltestellen hat die Stadt in den kommenden Jahren in unmittelbarer Umgebung weitere Bauprojekte vor: Der „Grünzug Nippes“ soll unter den Gleisen der Linie 13 ein rund 1,6 Kilometer langer Park und Weg für den Fuß- und Radverkehr werden, für den rund 250 Parkplätze wegfallen. Auf der Niehler Straße soll zudem ein Teilabschnitt des geplanten Radschnellweges von Mülheim nach Ehrenfeld eingerichtet werden. In der Planung der neuen Haltestellen ist vorgesehen, die beiden Projekte bei der Umsetzung zu berücksichtigen.

Zwar stimmte der Stadtrat am Donnerstag einstimmig für die beiden neuen Haltestellen und lobte die Planungen der Verwaltung ausdrücklich, kontrovers verlief die Debatte dennoch. Dabei ging es um die Frage, ob Ersatz für die im „Grünzug Nippes“ wegfallenden Parkplätze in die Planung integriert werden sollte. In einem Änderungsantrag hatte die SPD eine Prüfung vorgeschlagen, „wie im Rahmen der Planungen der beiden neuen Haltestellen unterhalb der gesamten Hochbahntrasse unter- oder oberirdische Quartiersgaragen realisiert werden können.“ Eine Verzögerung der Planung solle zudem „ausgeschlossen werden“.

Kölner Stadtrat beauftragt Prüfung möglicher Quartiersgaragen

Lars Wahlen (Grüne) sprach mit Blick auf die SPD-Pläne von „Fantasiebauten“ und betonte, der angepeilte Platz sei durch die parallel laufenden Projekte bereits verplant. Gänzlich ignoriert hat das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt das Anliegen aber nicht: In einem Änderungsantrag der drei Fraktionen hat die Ratsmehrheit eine abgewandelte Form des SPD-Vorschlags beschlossen. Dieser sieht vor, eine Quartiersgarage in Anbindung an den geplanten Busparkplatz am Kuhweg zu prüfen. Teresa De Bellis (CDU) sagte: „Meine Fraktion ist der Auffassung, dass es erforderlich ist, den Bau einer Quartiersgarage voranzutreiben.“

Lukas Lorenz (SPD) war der Beschluss des Ratsbündnisses offenbar nicht konkret genug. Die Notwendigkeit, einen Ersatz für die wegfallenden Parkplätze zu finden, werde nicht erkannt: „Dieses Bündnis vernichtet immer weiter Parkplätze. Es gibt nicht mal eine Stelle, die sich um die Planung von Quartiersgaragen kümmert, das ist peinlich.“

Ralph Sterck (FDP) zeigte Sympathie für die Bemühungen der Sozialdemokraten, Möglichkeiten für neue Parkplätze auszuloten: „Wir sind Feuer und Flamme für die Verwaltungsvorlage. Aber auch das Thema Parkplätze brennt den Leuten unter den Nägeln.“ Michael Weisenstein (Linke) hingegen zeigte dafür kein Verständnis. „Wir gehen einen Schritt in die richtige Richtung und fangen jetzt an, über Parkplätze zu diskutieren. Das geht am Thema vorbei. Die Verwaltung hat eine gute Vorlage vorgelegt, da kann man zustimmen und Aus die Maus“, sagte er.

Die KVB-Linie 13 fährt von Holweide über Mülheim und den Rhein in Richtung Riehl, Nippes, Ehrenfeld, Lindenthal und Sülz. Die letzte Änderung an der Streckenführung gab es im Jahr 1997, als der U-Bahn-Tunnel in Mülheim eröffnet worden ist. Zuvor ist die Linie 13 den Wiener Platz oberirdisch angefahren.

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