Seine erste Fahrt auf die Beletage des Kölnturms war mit einem Bauaufzug, der entlang der Fassade hochfuhr. Da war der Bau des höchsten Bürogebäudes der Stadt noch nicht abgeschlossen. Das habe ordentlich gerattert, erinnert sich Osman Yalcin vom Restaurant „Osman30“, das sich auf dem 30. Stock des höchsten Kölner Bürogebäudes im Mediapark befindet. „Als ich die Aussicht das erste Mal gesehen habe, standen mir die Haare zu Berge. Es war sehr beeindruckend“, sagt der Gastronom dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Damals war sein Restaurant Osman zwar noch im Erdgeschoss von Haus 7 untergebracht, doch er pflegte gute nachbarschaftliche Beziehungen im Mediapark, und konnte die Etage des unfertigen, heute 43. Stockwerke umfassenden Gebäudes schonmal für seine Kunden mieten. Yalcin feiert gemeinsam mit seiner Frau Silvia Schelenz und seiner 30-köpfigen Belegschaft im nächsten Jahr 30-jähriges Bestehen. Das soll groß mit Prominenz begangen werden, die hier regelmäßig ein- und ausgeht. Doch zuvor hat er sein Gastro-Konzept ausgebaut, und seit neuestem einen Mittagstisch zwischen 12 und 15 Uhr.

Osman30 im Mediapark: Mittagsmenü, aber auch A-la-carte möglich

„Das ist auch ein Mehrwert für Köln: Wenn man zum Beispiel Besuch aus dem In- oder Ausland hat, kann man nun auch bei Tageslicht die Aussicht über die Stadt genießen“, sagt Yalcin. Dann serviert Koch Rebas Murad ein Zwei-Gänge-Menü für 49 Euro aus Tomaten mit Lesbos-Feta, Pinienkerncreme und Oliven als Vorspeise sowie im Hauptgang wahlweise ein Bürgermeisterstück vom Rind auf Kräuter-Polenta, Sommergemüse und Portwein-Jus oder eine vegetarische Variante mit Nudeln mit Spargel, Ofentomaten, Pfifferlingen und Wassermelone-Rettich.

Das Drei-Gänge-Menü für 59 Euro beinhaltet noch das Dessert: Zitronen-Mousse mit Erdbeer-Basilikum-Sorbet, Mandelkuchen und Pistazien-Panna Cotta. Man kann jedoch auch à la carte bestellen. Die Weinkarte beinhaltet über 100 Positionen mit Schwerpunkt Deutschland, Italien, Frankreich und Türkei. Auch wer lediglich auf 110 Metern Höhe etwas trinken möchte, sei willkommen, so Yalcin. „Eine Reservierung wird aber unbedingt empfohlen.“

Osman30 im Mediapark: Als Viva und 1live noch da waren

Weil er weiß, dass das vor allem auch für Tagungs- und Business-Gäste wichtig ist: Es gebe genügend Parkplätze im Zentralparkhaus, rund 500, insgesamt 1000 am Mediapark. „Ich weiß ja, wie verzweifelt man mit dem Auto in der Stadt sein kann.“ Der Mediapark sei für ihn nach wie vor „eine Oase mitten in der Stadt“. Er erinnert sich an die Anfänge, als der Mediapark in den 80ern geplant und wesentlich in den 90ern errichtet wurde. „Die Grundstücke sollten an Investoren verteilt werden und ich hatte als Koch des Central gute Verbindungen. Haus 7 sollte einen Wendepunkt einleiten mit einer Gastronomie, denn zunächst lief der Verkauf schleppend“, so Yalcin.

Der Musik-Sender Viva, die Plattenfirma Emi, der Radiosender 1Live waren Mieter am Mediapark und zunächst fungierte das „Osman“ als moderne Kantine. „Wir haben auch den Komed-Saal mit Essen beliefert und hatte zugleich A-la-carte-Gäste. Das war eine schwierige Aufgabe. Doch mit den  Jahren haben wir uns einen guten Ruf erarbeitet“, sagt Yalcin.

Osman30, Im Mediapark 8, dienstags bis freitags geöffnet von 12 bis 15 Uhr und diesntags bis samstags ab 18.30 Uhr, das Restaurant hat circa 150 Plätze, die Terrassen bis zu 100, die Kaminlounge im Erdgeschoss kann für Meetings und Events bis 40 Gäste gemietet werden.