Bei einem knappen Wahlausgang können die kleinen Parteien auch mit wenigen Mandaten wichtig für die Mehrheitsbildung im Rat sein.
Köln-RadarSo schneiden die „Sonstigen Parteien“ bei der Wahl-Umfrage ab

Am 14. September finden in Köln die Kommunalwahlen statt. (Symbolbild)
Copyright: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Der „Köln-Radar“ zur Kommunalwahl in Köln hat in seiner ersten Runde den Blick auf das Spektrum der Parteien gerichtet, die auch im Landtag oder im Bundestag vertreten sind.
Den sogenannten „Sonstigen Parteien“ kommt in einer Wahl, für die es keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, ein besonderes Gewicht zu. Sie können bei knappem Wahlausgang auch mit wenigen Ratsmandaten wichtig für die Mehrheitsbildung im Rat werden.
Bei Kleinstparteien kommt die Methodik der Auswertung an Grenzen
Deshalb hat das mit dem „Köln-Radar“ beauftragte Institut Forsa die Umfragewerte für die kleinen Parteien auf Bitten des „Kölner Stadt-Anzeiger“ [und des „Express“] noch einmal eigens aufbereitet. „Auch bei einer repräsentativen Umfrage kommt die methodische Vorgehensweise bei Kleinstparteien an seine Grenze“, erläutert Forsa-Chef Manfred Güllner. „Das hat mit den geringen Fallzahlen zu tun. Die seriösen Umfrage-Institute haben sich deshalb darauf verständigt, lediglich gerundete Werte – ohne Kommastellen – anzugeben. Alles andere wäre irreführend.“ Es würde eine Genauigkeit suggeriert, die faktisch nicht vorhanden ist.
Angaben von unter 3 Prozent werden somit in der Regel nicht ausgewiesen – und sind hier mit besonderer Vorsicht zu genießen. Zur Erklärung verweist Güllner auch darauf, dass ein Umfragewert von zwei Prozent angesichts der statistischen Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten rechnerisch auch ein negatives Ergebnis (-0,5 Prozent) bedeuten könnte. „In der Sache ist das natürlich Unsinn“, sagt Güllner. Der Forsa-Chef erinnert daran, dass selbst die ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale am Abend von Bundestags- oder Landtagswahlen auf einer viel breiteren Datenbasis nicht mit Kommastellen arbeiten, sondern allenfalls beim drohenden Scheitern einer Partei an der Fünf-Prozent-Hürde einen entsprechenden Hinweis geben.
Ergebnisse der Parteien unterhalb von vier Prozent
Unter Berücksichtigung der genannten Einschränkungen ergibt sich für die Wahlabsicht der Kölnerinnen und Kölner ab 16 Jahren folgendes Bild zu den Parteien mit einem Ergebnis von weniger als 4 Prozent (Werte gerundet):

Ergebnisse der Parteien unterhalb von vier Prozent
Copyright: Florian Summerer
Weitere 2 Prozent der Befragten gaben an, eine andere als die „bekannten, etablierten Parteien“ wählen zu wollen beziehungsweise noch zu überlegen, welcher kleinen Partei oder Wählergruppe sie ihre Stimmen geben. Für die gerundeten Angaben bei BSW und Volt gilt strenggenommen, dass die Werte für das BSW etwas über der 3-Prozent-Marke liegen, für Volt etwas darunter.