Eltern stoppen Kita-SchließungDie Stadt Köln hat ihren Fehler korrigiert, aber es klingt nach einer Ausrede

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Die Eltern und Kinder vor der städtischen Kindertagesstätte Weyertal.

Die Eltern und Kinder vor der städtischen Kindertagesstätte Weyertal.

Ohne den öffentlichen Druck hätte die Stadt Köln ihren Fehler sicher nicht korrigiert.

Die Probleme von Personalnot und eingeschränkten Betreuungszeiten kannten die Eltern der Kita-Kinder im Weyertal bislang nur aus der Zeitung. Entsprechend groß war die Verzweiflung darüber, dass die Stadt eine „hervorragend funktionierende Einrichtung“ mit verlässlichen Erzieherinnen, wie die Eltern sagen, mit Hinweis auf den maroden Zustand des Gebäudes einfach dichtmachen wollte.

Kölner Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt

In einem Elternbrief stellte das Jugendamt die Eltern vor vollendete Tatsachen: Im Sommer 2025 sei endgültig Schluss. Kinder sollten auf umliegende Kitas verteilt werden, was den Verlust von Freundschaften und liebgewonnenen Bezugspersonen bedeutet hätte. Auch Studierendenwerk und Uni als Gebäude- und Grundstücksbesitzer wurden von der Entscheidung der Stadt völlig überrascht.

Der lautstarke Protest der Eltern hat nun für ein Umdenken von allen Beteiligten und vor allem der Stadtverwaltung gesorgt. Die Stadt Köln hat einen Fehler gemacht und diesen jetzt korrigiert. Das ist nur zu begrüßen. Ohne den öffentlichen Druck mit einer groß angelegten Petition, Demos der Eltern und der Berichterstattung in den Medien wäre das aber mit Sicherheit nicht passiert.

Eltern und Kinder ohne Not in Aufregung versetzt

Eltern und Kinder wurden durch den Alleingang der Stadt Köln ohne Not in Aufregung versetzt. Und das nur, weil das Jugendamt mit ihren eigentlichen Kooperationspartnern zuletzt nicht mehr gesprochen hat. Es drängt sich der Eindruck auf, als habe man vielmehr ein ohnehin ungeliebtes Konstrukt, bei dem Uni und Studierendenwerk bei den Anmeldungen der Kinder mitbestimmen, einfach beenden wollen.

Dass eine Pachtverlängerung von lediglich fünf Jahren nun den Ausschlag für die Rettung der Kindertagesstätte gegeben haben soll, klingt wie eine Ausrede. Denn die Stadt Köln, die keine Miete zahlt, war vertraglich ohnehin zur Instandsetzung des Gebäudes verpflichtet. Den Eltern und Kindern kann das letztendlich egal sein: Ihre geliebte Kita im Weyertal bleibt noch viele Jahre bestehen. Und das alleine zählt.

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