Der Teppich ist 14 Meter lang, 6,25 Meter breit und 400 Kilo schwer. Diese Größe mache ihn zu einer „kleinen Sensation“, sagte eine Sprecherin des Auktionshauses Lempertz, das ihn am 17. November versteigert. „Dafür benötigte man einen entsprechenden Webstuhl – und der musste dafür erfunden und gebaut werden.“

Der Schätzwert des Teppichs liegt zwischen 30.000 bis 40.000 Euro, der Erlös geht in die Stadtkasse. Ursprünglich war er ebenso wie 21 weitere persische Teppiche von den Nazis für Repräsentationsbauten des „Dritten Reiches“ in Auftrag gegeben worden. Die Teppiche wurden zwischen 1937 und 1942 im Iran an überdimensionalen Knüpf-Stühlen in einer eigens gebauten Halle gefertigt. Nach vielen Besitzerwechseln landeten einige Stücke 1962 im Kaufhof an der Schildergasse. Vier dieser Teppiche wurden von der Stadt Köln erworben.

Der größte lag im Hansasaal im Historischen Rathaus. Dieser ursprünglich aus dem Mittelalter stammende Saal wird nun denkmalgerecht instandgesetzt. Der später gelegte Fliesenboden wurde dafür entfernt und wieder Parkett verlegt. Dieses solle künftig nicht mehr mit dem Teppich aus dem 20. Jahrhundert bedeckt werden, so eine Stadtsprecherin.

Queen kam 1965 und 1992 nach Köln

Der Teppich sei „durchmustert mit dichtem Blütendekor über Kartuschen auf hellrotem Grund“, heißt es in der Beschreibung des Lempertz-Katalogs. US-Präsident John F. Kennedy schritt 1963 mit Bundeskanzler Konrad Adenauer über den Teppich. Elizabeth II. besuchte mit ihrem Mann, Prinz Philip, am 25. Mai 1965 Köln und wurde vom damaligen Oberbürgermeister Theo Burauen in Rathaus empfangen. Auch 1992 besuchte die Queen Köln – und setzte ihre Füße wieder auf denselben Teppich. (red)