Sturm, Hitze, HochwasserDas sind die Wetter- und Klimarekorde in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Sturm Zeynep fegt im Februar 2022 über die Domplatte. Mehrere Passanten werden einfach umgeweht.

Sturm Zeynep, der im Februar 2022 über die Domplatte fegte und Passanten umwehte, war nicht der heftigste Sturm in Köln.

Wann war der heißeste Tag in Köln? Was die tiefste Temperatur? Und wie sieht es mit dem Rheinpegel aus? Antworten auf diese und mehr Fragen.

2023 scheint schon jetzt ein Jahr der weltweiten Temperaturrekorde zu sein: Nach historischen Tiefsttemperaturen in den USA im Februar ist vor wenigen Tagen im Mittelmeer eine so hohe Temperatur gemessen worden wie nie zuvor. Und der Rekord für den weltweit heißesten je gemessenen Tag ist im Juli innerhalb einer Woche gleich mehrfach neu aufgestellt und wieder gebrochen worden.

Doch nicht nur global häufen sich die Rekordwerte bei Temperaturen, Starkregen und Co. Wir haben Daten zu Wetter- und Klimarekordwerten in Köln analysiert. Wann war der bislang heißeste Tag im Stadtgebiet und welche Temperatur wurde gemessen? Wie hoch stand das Wasser beim schlimmsten Hochwasser, das die Stadt heimgesucht hat? Und welches war die tiefste Temperatur, die je in Köln gemessen wurde?

Wetter in Köln wird seit 1957 ununterbrochen aufgezeichnet

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir die Daten der DWD-Messstation am Flughafen Köln/Bonn ausgewertet. Dort wird seit 1957 ununterbrochen aufgezeichnet, welche Temperatur in Köln herrscht, wie viel Niederschlag fällt, wie stark der Wind weht und vieles mehr.

Die tiefste Durchschnittstemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1957 hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 18. Januar 1963 am Flughafen Köln/Bonn gemessen: -18,8 Grad Celsius. Zwischenzeitlich sank die Temperatur an diesem Tag sogar auf -22,9 Grad Celsius; ein Wert, der seitdem nur ein einziges Mal unterschritten wurde.

Kälter war es nur knapp 22 Jahre später, am 14. Januar 1985. An diesem Tag wurde der Kälterekord von -23,4 Grad Celsius am Flughafen Köln/Bonn gemessen.

Am 10. Januar 1985 fielen 25 Zentimeter Neuschnee in Köln – die höchste gemessene Schneemenge in Köln seit Beginn der Wetteraufzeichnungen des DWD.

Nur einmal überstieg das Thermometer in Köln die 40-Grad-Marke

Die höchste Temperatur in Köln hat der DWD am Flughafen Köln/Bonn mit 40,3°C am 25. Juli 2019 gemessen – bisher übrigens das einzige Mal, dass das Thermometer die 40-Grad-Marke geknackt hat. Innerstädtisch lagen die Temperaturen sogar noch höher.

Die höchste in Köln gemessene Niederschlagsmenge wurde beim Starkregen am 14. Juli 2021 verzeichnet – das Unwetter, das Ausgangspunkt für die Flutkatastrophe im Ahrtal war. Umgerechnet bedeutet diese Angabe, dass an diesem Tag am Flughafen Köln/Bonn 106,9 Liter pro Quadratmeter niedergingen. Zum Vergleich: In eine Standard-Badewanne passen circa 150 Liter.

Die Unterführung zwischen Pohligstraße und Weißhausstraße ist komplett überflutet und ein Auto ist im Wasser stecken geblieben. Dauerregen hat im Juli 2021 zu zahlreichen Schäden in Köln geführt.

Dauerregen hat im Juli 2021 die Unterführung zwischen Pohligstraße und Weißhausstraße komplett überflutet, ein Auto ist im Wasser stecken geblieben.

Die höchste Windgeschwindigkeit in Köln wurde am 20. Oktober 1986 gemessen. An diesem Tag zog einer der schwersten Herbststürme des 20. Jahrhunderts über Mittel- und Westeuropa, in Köln sorgte das für Spitzenwindgeschwindigkeiten von 35,9 Meter pro Sekunde – das sind knapp 130 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Bei Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 verzeichnete der Deutsche Wetterdienst am Flughafen Köln/Bonn „nur“ eine Höchstgeschwindigkeit von 35,5 Meter pro Sekunde (128 Kilometer pro Stunde).

Großer Teil der Höchsttemperaturen in Köln nach 2013 gemessen

Knapp die Hälfte der 100 höchsten jemals in Köln gemessenen Temperaturen sind nach Juli 2013 verzeichnet worden, also in den vergangenen zehn Jahren.

Ein Außenthermometer zeigt die Temperatur von knapp 40 Grad an.

45 der 100 höchsten in Köln gemessenen Temperaturen sind nach 2013 verzeichnet worden, also in den vergangenen zehn Jahren.

Das Hochwasser im Februar 1784 ist das schwerste, das Köln jemals heimgesucht hat. Dabei wurde ein Wasserstand von 13,55 Metern gemessen. Bereits im Dezember 1783 setzte strenger Frost ein, der den Rhein zufrieren ließ. Ende Februar dann sorgten Schneeschmelze sowie das aufbrechende Eis für den Rekordpegel. Zum Vergleich: Der Normalpegel betrug damals 3,48 Meter. Die Fluten, auf denen schwere Eisschollen trieben, ließen Schiffe am Ufer zerbersten und Gebäude einstürzen. Dutzende Menschen kamen ums Leben.

Der niedrigste bekannte Wasserstand des Rheins wurde am 23. Oktober 2018 gemessen. Gerade einmal 69 Zentimeter betrug der Pegel an diesem Tag. Der Normalwasserstand liegt heutzutage bei 3,21 Meter. In der jüngeren Vergangenheit ist eine deutliche Häufung von Niedrigwasserständen zu erkennen: In den vergangenen zehn Jahren wurde die Wasserstandsmarke von 150 Zentimetern in acht Jahren unterschritten.

Niedrigwasser am Deutzer Rheinufer im Oktober 2018, im Hintergrund die Hohenzollernbrücke.

Niedrigwasser am Deutzer Rheinufer im Oktober 2018.

KStA abonnieren