„Dich bring ich um“Vater droht Kölner Schulleiter und muss vor Gericht
Das Kölner Justizgebäude an der Luxemburger Straße.
Copyright: Matthias Heinekamp
Köln – Yasim (16) war ein guter Schüler. Aber auch ein Hitzkopf. Als es in der Klasse der Höheren Handelsschule im Rechtsrheinischen um ein Mädchen ging, eskalierte der Streit schnell – und Yasim war nicht nur verbal einer der führenden Streithähne, sondern er zog auch ein Messer, fuchtelte damit rum, gestikulierte, drohte – ohne jedoch zuzustechen.
Der Schulleiter reagierte prompt und entband das streitbare Quartett für den einen Schultag vom Unterricht. Die Schüler sollten zu Hause zur Besinnung kommen. Weitere Disziplinarmaßnahmen sollten folgen.
Vater stürmt das Büro des Kölner Schulleiters
Doch noch am selben Tag erhielt der Direktor unangemeldeten Besuch. Yasims Vater wollte sich von der Sekretärin nicht abhalten lassen und stürmte in das Büro des Schulleiters.
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Er wollte die Situation nach seinen Regeln klären und den Direktor für die Disziplinarmassnahme seines Sohnes zur Rechenschaft ziehen.
Weil der tobende Vater sich nicht beruhigen ließ, rief die Schule die Polizei. „Ich lass hier ne Bombe hochgehen“, rief er beim Verlassen des Sekretariats und raunte dem Direktor ins Ohr: „Ich kann dir nur eins sagen. Dich bring ich um.“
Angeklagter meldet sich ständig krank
Daraufhin erhielt er neben der Anzeige wegen Hausfriedensbruch auch noch ein Verfahren wegen Bedrohung und Beleidigung. Insgesamt viermal erschien er nicht zum Prozess, begründete dies mit Krankheit. Statt seiner erschien jedesmal seine Ehefrau, um ihn zu entschuldigen.
Der Amtsrichter erließ daraufhin einen Strafbefehl über 400 (40 Tagessätze a 10 Euro) und drohte für den Fall eines Einspruchs mit einer amtsärztlichen Untersuchung, falls der Vater wieder nicht erscheinen würde. Yasim hat inzwischen erfolgreich seinen Schulabschluss erlangt.